Die menschliche Seite von Fredy Bickel

Fredy Bickel wurde in Hütteldorf vorgestellt.
Wegbegleiter schätzen den Schweizer Sportdirektor, der um 12 Uhr offiziell vorgestellt wird

Die Pflicht ist schnell erklärt: Rapid spielt zum 40. Mal in der Bundesliga in Wien gegen Ried und muss zum 40. Mal ungeschlagen bleiben. Alles andere als der elfte Heimsieg gegen die Innviertler in Folge wäre nach dem jüngsten Aufwärtstrend unter Trainer Damir Canadi im Allianz Stadion ab 14 Uhr eine herbe Enttäuschung.

Die Kür ist die Vertragsunterschrift von Fredy Bickel (bis 2019). Der Schweizer wurde beim Rekordmeister bereits heute Mittag offiziell als neuer Geschäftsführer Sport vorgestellt. Aber wer ist eigentlich dieser 51-jährige Eidgenosse? Was zeichnet ihn aus? Und welche Spuren hat er in den letzten Jahren hinterlassen? Der KURIER befragte Wegbegleiter:

Die menschliche Seite von Fredy Bickel
ABD0081_20160202 - BERN - SCHWEIZ: YB-Trainer Adi Huetter, links, und Sportchef Fredy Bickel, rechts, aeussern sich an einer Medienkonferenz des Fussballclubs BSC Young Boys Bern zum bevorstehenden Rueckrundenstart der Saison 2015/16 in der Super League, am Dienstag, 2. Februar 2016, im Stade de Suisse Wankdorf in Bern. (KEYSTONE/Lukas Lehmann). - FOTO: APA/KEYSTONE/LUKAS LEHMANN
Adi Hütter hat ein besonderes Nahverhältnis zum neuen Sportverantwortlichen bei Rapid. Es war Bickel, der den Vorarlberger im Herbst 2015 zum Coach der Berner Young Boys bestellte. "Ich habe ihn in dieser Zeit nicht nur als Sportdirektor schätzen gelernt, sondern vor allem als Mensch", erklärt Hütter. "Bickel ist ein Mann mit absoluter Handschlagqualität. Und Rapid ist eine Top-Adresse für ihn."

Angenehmer Umgang

Hütter steht mit seiner hohen Meinung über den Schweizer nicht alleine da. Auch Georg Heitz, Sportdirektor von Ligakonkurrent FC Basel und wie Bickel ein ehemaliger Journalist, würdigt die Verdienste des 51-Jährigen. "Fredy Bickel ist ein sehr erfahrener Mann, der bei mehr als nur einem Verein seine Spuren hinterlassen hat", berichtet Heitz und verweist, wie schon Hütter, auf den Menschen Bickel. " Er hat bei all seinen Stationen einen starken Akzent auf das Zwischenmenschliche gelegt. Uns hat er das Leben sehr schwer gemacht, er hat mit viel weniger Mitteln immer eine extrem ernstzunehmende Mannschaft zusammengestellt." Heitz betont den kultivierten Umgang: "Er war ein Konkurrent, den man gerne getroffen hat, weil er sehr angenehm im Umgang ist."

Klarer Plan

Als Bickel 2015 Adi Hütter nach Bern geholt hat, verhandelte Christian Sand für den Vorarlberger Trainer den Vertrag bei den Young Boys. "Die Gespräche waren immer angenehm und professionell. Bei Bickel merkt man gleich, dass er viel Erfahrung hat und einen klaren Plan", erzählt Hütters Berater. Als Bickel den Vertrag mit dem Ex-Salzburg-Coach verlängern wollte, hatte Sand keinerlei Bedenken: "Die gesamte Zusammenarbeit ist gut verlaufen. Besonders aufgefallen ist mir Bickels Nähe zur Mannschaft: Er hat immer versucht, ganz nah dran zu sein und einen persönlichen Kontakt aufzubauen."

Vermutlich wird Bickel auch in Hütteldorf auf der Trainerbank sitzen: "Zumindest in der Schweiz hat er das so gehandhabt."

Als letzter Österreicher vor dem Rapid-Engagement hatte Günter Starzinger mit Bickel zu tun. Der Manager von Thorsten Schick handelte den Transfer des Ex-Sturm-Spielers nach Bern aus: "Alles lief ausgesprochen professionell und in angenehmer Atmosphäre ab. Da hab’ ich schon ganz anderes erlebt." Auch Starzinger betont die menschlichen Stärken von Bickel: "Als Thorsten beim Trainingslager zu den Young Boys kam, war Fredy Bickel nicht nur bei jedem Training, sondern hat auch dauernd das Gespräch gesucht. Gerade in den ersten Tagen hat er Thorsten persönlich sehr geholfen, sich zurechtzufinden. Ich kann Rapid nur gratulieren."

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