Rapid: Canadi und seine lange Mängelliste

Viel Arbeit für Damir Canadi
Der neue Trainer kritisierte nach der schwachen Leistung in Salzburg die Legionäre.

Der grüne Nebel aus dem Rapid-Fansektor sorgte für ein verspätetes Debüt von Damir Canadi. Zu sehen bekam der aus Altach eingekaufte Coach danach ein Team in Grün, das eine Hälfte wie benebelt wirkte. Als erster Rapid-Trainer seit Lothar Matthäus (2001) hat Canadi mit dem 1:2 in Salzburg seine Premiere verloren: "Es hat viel gefehlt, um hier etwas mitnehmen zu können."

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Mit viel Mut stellte der Wiener auf: Grahovac raus, Joelinton rein, aber alles im bekannten 4-2-3-1-System. Also rückte Szanto um eine Position zurück, und Joelinton gab den Freigeist hinter Kvilitaia.

Trainerkritik

Vielleicht hat der neue Coach seine Truppe rund um den "neuen" Kapitän Sonnleitner auch überschätzt: Die Hütteldorfer liefen gegen die starken Salzburger nur hinterher. "Die Trainingsqualität war gut, aber bei der Wettkampfmentalität ist viel Luft nach oben", kritisierte er.

Canadi reagierte nach nur 34 Minuten, musste trotz des 0:1 für mehr Kampfgeist sorgen: Grahovac kam statt Joelinton. Sicherheit gewannen die Gäste im 4-1-4-1 nur bis zur nächsten Dabbur-Chance. Aus der anschließenden Ecke fiel Lainers 2:0.

Die Kopfballstärke von Schösswendter hätte helfen können. "Wenn er gut trainiert, spielt Schössi gegen Genk sicher. Gegen Salzburg hab’ ich auf die wendigeren Innenverteidiger gesetzt."

Auch auf der Bank hat Canadi gewechselt. Tomi durfte zum ersten Mal nach einem halben Jahr auf die Bank, kam rein und traf noch zum 1:2. Dafür rutschte der spät vom isländischen Team zurückgekehrte Traustason raus aus dem Kader.

Trainerwarnung

Die Legionäre kritisierte der Sohn kroatischer Einwanderer scharf: "Sie sollten 20 Prozent besser sein als Österreicher. Wenn sie nicht auf ihre 100 Prozent kommen, werden künftig die jungen Talente spielen, die alles geben." Die Warnung dürfte Mocinic und Joelinton gelten.

Auch in Hälfte zwei konnte nicht wie geplant gewechselt werden. Als Malicsek schon bereit stand, verletzte Lainer auch noch Murg.

Lang bleibt nicht Zeit für Analysen. In der Europa League wartet auf Salzburg ein Pflichtsieg in Krasnodar (3:0 gegen Ural). Davor gibt es noch Strafen für das unrühmliche Ende. Coach Oscar erklärt: "Die Mannschaft weiß bereits, was sie erwartet." Canadi will sich vom Tumult noch ein Bild (parallel zur Vorbereitung auf Genk) machen: "Es hat mir jedenfalls nicht gefallen, wie die Mannschaft da reagiert hat."

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