Rapid-Coach Canadi bei zwei Spielen im Brennpunkt

Alles schaut am Wochenende auf ihn: Damir Canadi.
Am Bundesliga-Wochenende dreht sich in Altach und Salzburg alles um einen Mann.

Die 15. Runde der Bundesliga-Saison wartet mit einer Menge Gesprächsstoff auf - und ein Mann steht gleich bei zwei Spielen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Beim Spiel der beiden Tabellenersten Altach gegen Sturm am Samstag wird der abgewanderte Damir Canadi das Gesprächsthema sein.

Und beim zweiten Schlager der Runde zwischen Salzburg und Rapid am Sonntag gibt ebenjener Canadi sein Debüt als Rapid-Coach - gegen den wohl schwerstmöglichen Gegner. Kein Wunder also, dass der Fokus bei diesen beiden Spielen ganz auf dem Wiener liegt.

Brennpunkt Hütteldorf

Wie ein Wirbelwind fegt Canadi in seiner ersten Woche durch Hütteldorf. Dass der 46-jährige Wiener kein Mann der Zurückhaltung ist, wird bereits vor dem morgigen Debüt gegen Salzburg klar. Davor sagt der neue Cheftrainer über:

... die Ziele: "Wir nehmen uns drei Punkte als Ziel vor. Es wird eine Mannschaft zu sehen sein, die gewinnen will. Ich werde alles dafür tun, dass wir Titel gewinnen können. Bis zum Winter wollen wir auf Platz eins aufholen."

... die Philosophie: "Ballbesitz ist mir wurscht. Das Ergebnis soll stimmen. Wenn es geht, spielen wir attraktiv, sonst nehmen wir auch ein 1:0 gerne. Ich spiele nicht, was ich will, sondern das, was ich mit dem Kader zur Verfügung habe. Diese Spielertypen sind komplett unterschiedlich zu Altach. Rapid hat unglaublichen Spirit und Qualität bei Ballbesitz."

... das System: "Rapid hat dreieinhalb Jahre in einer Formation gespielt. Da ist die Frage, ob wir die Mannschaft bereits bis Sonntag mit etwas anderem beglücken wollen. Sie ziehen voll mit, die Woche war geil."

... Salzburg: "In Nizza war es unglaublich. Das habe ich sogar unter Schmidt selten gesehen. Aber auch Salzburg hat zwei Gesichter. Wir müssen für ihr Pressing einen Gegenplan entwickeln."

... die Verletzten: Dibon, Auer und Schobesberger sind rekonvaleszent. Murg ist fit, der Einsatz von Pavelic wackelt. Das Kapitänsamt bleibt für Hofmann reserviert, morgen dürfte der rehabilitierte Sonnleitner mit der Schleife einlaufen.

Brennpunkt Altach

Jahrelang stand Altach für behutsame Aufbauarbeit. Und dann kam der aufregende November 2016. Zuerst wurde Trainer Damir Canadi abgeworben, dann trug mit Tormann Andreas Lukse erstmals ein Altacher das österreichische Teamdress und heute (16 Uhr) könnte die Premiere an der Tabellenspitze nach 15 Runden folgen: Gegner Sturm hat die letzten vier Pflichtspiele nicht gewonnen, vom Polster der Grazer blieb nur noch das bessere Torverhältnis.

Rapid-Coach Canadi bei zwei Spielen im Brennpunkt
15.11.2016 Wien , Ernst Happel Stadion , Oesterreich - Slowakei Andreas Lukse. Copyright DIENER / PhilippSchalber
Historisch ist Sturm im Vorteil: gegen keinen anderen Verein hat Altach so oft verloren. Laut Statistik geht es aber bergab mit dem Leader. Bundesliga-Partner Opta hat erhoben, dass Sturm bisher sowohl offensiv als auch defensiv von allen Teams am auffälligsten über Wert geschlagen wird. Mathematisch gesehen müsste sich dieser Faktor (oft auch "Spielglück" genannt) im Lauf der Saison wieder ausgleichen.

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