Heimsieg: Sturm keine Hürde für Salzburg
Red Bull Salzburg marschiert weiter Richtung Meistertitel. Der Tabellenführer schlug Sturm Graz in einer über weite Strecken ereignisarmen Partie mit 1:0 (0:0). Den Siegtreffer erzielte Josip Radosevic aus einem Freistoß kurz nach der Pause. Hitzig wurde die Partie in der Schlussphase, als Stefan Hierländer nach einer unnötigen Tätlichkeit gegen Wanderson vom Platz flog.
SV Ried - Rapid Wien | 3:0 (0:0) |
Austria Wien - SKN St. Pölten | 1:2 (1:1) |
WAC - Altach | 0:0 (0:0) |
Admira - Mattersburg | 0:2 (0:0) |
Salzburg - Sturm Graz | 0:0 (1:0) |
Acht Runden vor Schluss ist es nicht mehr die Frage, ob Salzburg Meister wird, sondern nur mehr, wann Salzburg Meister wird? Nach dem 1:0 gegen Sturm beträgt der Vorsprung auf den Zweiten Altach nun schon 12 Punkte.
Sowohl Salzburg-Trainer Oscar Garcia als auch Sturm-Coach Franco Foda hatten tief in ihre Trickkiste gegriffen. Systematische Starrheit? Fehlanzeige. Die Systeme wechselten munter – Dreierkette, Viererkette, Fünferkette. Auch die eine oder andere Goldkette wurde gesichtet.
Zäher Beginn in Salzburg
Der Attraktivität des Spieles taten die Spielereien auf der Taktiktafel nicht gut. Augenweide war der Schlager Tabellenführer gegen Tabellen-Dritter zumindest in der Anfangsphase keine. Auch wenn der Einsatz und die Laufbereitschaft bei beiden Teams passte. Aktionen über drei, vier Stationen endeten immer mit einem Ballverlust. Die 22 Hauptdarsteller schienen zu sehr damit beschäftigt, die Ideen ihrer Trainer umzusetzen. Für das Wesentliche, das Fußballspielen, war da offensichtlich kein Spielraum.
34 Minuten sollten vergehen, bis es eine Chance gab. Und diese kam völlig zufällig zustande: Laimer stand plötzlich alleine vor Sturm-Keeper Gratzei, weil ein Grazer den anderen abgeschossen hatte, spielte aber ab, anstatt selbst das Tor zu machen. Koch konnte klären. Nach der ersten Chance war Salzburg am Drücker. Hwang zwang Gratzei zu einer Parade. Die Vorlage von Radosevic war das fußballerisch Bemerkenswerteste der ersten Hälfte (44.).
Nach der Pause machte der Sturm-Keeper dann weniger gute Figur: Bei einem Freistoß von Radosevic zeigte Gratzei keine Reaktion. Vielleicht war auch er überrascht, dass der Kroate und nicht wie zuletzt Berisha geschossen hatte – 1:0 (56.).
Karten-Regen in der Schlussphase
Sturm musste reagieren. Da das seine Elf aber in dieser personellen Zusammensetzung nicht konnte, reagierte Foda in Minute 70, brachte mit Huspek und Horvath neue Offensivkräfte. Für den 17-jährigen Grazer Maresic ging damit ein ordentliches Bundesliga-Debüt zu Ende.
Kurz danach wäre die Partie aber fast entschieden gewesen: Hwang hatte mit einem Schuss aus der Drehung Pech, der Südkoreaner traf nur die Stange (73.). Sturm blieb glücklich im Spiel. Das Gefahrenpotenzial der Grazer stieg aber auch nicht, als mit Zulechner noch ein zweiter Stürmer auf den Platz kam. Aber wieder zeigte sich, dass die Defensive Salzburgs Erfolgsgarant ist. Keeper Walke musste nur einmal klären – einen Huspek-Schuss (90.).
In der Nachspielzeit verlor dann Hierländer die Nerven: Für einen brutalen Tritt gegen Wanderson sah der Ex-Salzburger die Rote Karte. Sturms Fabian Koch und der Salzburger Bundesliga-Debütant Amadou Haidara sahen zudem nach Fouls noch jeweils eine Gelbe Karte.
Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, SR Schörgenhofer
Tor: 1:0 Radosevic (56.)
Salzburg: Walke - Schwegler, Miranda, Wisdom, Ulmer - Lainer, Laimer (73. Schlager), Radosevic, Berisha (90. Haidara) - Hwang (84. Wanderson), Lazaro
Sturm: Gratzei - Koch, Maresic (70. Horvath), Spendlhofer, Lykogiannis, Potzmann - Piesinger, Hierländer, Atik (78. Zulechner), Schmerböck (70. Huspek) - Alar
Gelbe Karte: Haidara (90.) bzw. Atik (55.), Hierländer (71.), Koch (90.)
Rote Karte: Hierländer (90./Tätlichkeit)
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