Sturm gewinnt Bundesliga-Schlager gegen Rapid

Charalampos Lykogiannis traf nach einem sehenswerten Freistoß zum 1:0.
Trainerdefekt: Canadi verliert auch sein drittes Spiel als Rapid-Coach, Sturm bleibt mit einem 2:1 Tabellenführer.

Nach 2059 Tagen hat Sturm wieder bei Rapid gewonnen. Mit einem 2:1 verteidigen die Grazer die Tabellenführung. Damals, nach einem 2:0 am 9. April 2011, musste Trainer Peter Pacult gehen.

Das kann bei Damir Canadi ausgeschlossen werden. Doch der erhoffte Trainereffekt in Hütteldorf wurde zum Trainerdefekt: drei Spiele, drei Niederlagen. Die Krise bleibt in Hütteldorf zuhause.

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Andere Spiele der 16. Bundesliga-Runde:

Salzburg - Admira 0:1 (0:1)
WAC - Austria 0:3 (0:0)
Mattersburg - Altach 1:2 (0:1)
Ried - St. Pölten 1:2 (1:0)

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Die Stimmung bei der Hauptversammlung mit der Wiederwahl von Präsident Krammer wird Montagabend frostig. Denn das Minimalziel Europacup ist weit entfernt.

Dabei war die Statistik für die Grünen wie aufgelegt: elf Pflichtspiele gegen Sturm ohne Niederlage, ebenso elf Heimspiele unbesiegt, außerdem warteten die Grazer seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg.

Sturm gewinnt Bundesliga-Schlager gegen Rapid
ABD0092_20161127 - WIEN - ÖSTERREICH: Trainer Damir Canadi (Rapid) im Spiel der Fußball tipico Bundesliga zwischen SK Rapid Wien und SK Sturm Graz am Sonntag, 27. November 2016 in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ
Trotzdem begann die Partie mit äußerst giftigen Gästen. Aus einer gesicherten Defensive im vertrauten 4-2-3-1 wurden die Rapidler nach einem genauen Plan attackiert. Und zwar dann, wenn die beiden Sechser im 3-4-1-2 angespielt wurden. Besonders bei Osarenren Okungbowa zahlte sich das aus.

Debütant mit Fehlern

Osa – wer? Der 22-jährige Wiener ist der nächste Debütant, den Canadi von Rapid II hochgezogen hat. Bereits im Herbst 2012 flog das damalige Top-Talent mit zum Europacup nach Leverkusen. Nach fast zwei Jahre Pause wegen Problemen mit dem Schambein bekam der Defensivspieler gleich gegen den Leader seine Chance. Offensichtlich zu früh.

Nach einem dieser Ballverluste von Okungbowa gegen den neuerlich starken Uros Matic bekam Sturm einen Freistoß aus 26 Metern. Spezialist Charalampos Lykogiannis versenkte das Spielgerät genau im Kreuzeck – 0:1 (10.). 3000 Sturm-Fans jubelten im fast ausverkauften Allianz Stadion.

Sturm gewinnt Bundesliga-Schlager gegen Rapid
27.11.2016 Wien ,Weststadion , Bundesliga Rapid - Graz Tor zum 1:1 , Torschuetze , Giorgi Kvilitaia. Copyright DIENER / PhilippSchalber
Die erste Standardsituation für Rapid brachte den Ausgleich. Giorgi Kvilitaia schraubte sich hoch, setzte sich gegen Christian Schulz durch und köpfelte ein (13.).

Der Eckball war von Arnor Traustason getreten worden. Der Isländer, in Genk anfangs noch Stürmer, agierte als Außenverteidiger. Denn rechts fielen Pavelic, Auer und auch Thurnwald aus.

Nur drei Minuten nach Kvilitaias Kopfball kam der Georgier wieder aus fünf Metern nach einem Corner zum Abschluss. Doch mit der Schulter wurde die Top-Chance vergeben. Auf der Gegenseite hielt Richard Strebinger einen Weitschuss von James Jeggo (19.).

Die intensive Partie, bei der schon 30 Minuten vor Beginn mehr Stimmung war als bei den meisten Ligaspielen nach Anpfiff, lebte von großem Einsatz und schnellen Kontern. Vor allem nach Rapid-Fehlern. Canadi brachte in der Pause mit Ivan Mocinic für Okungbowa mehr spielerische Qualität – und musste doch gleich zittern. Sturm hatte gleich nach Wiederbeginn drei gute Chancen. Bei der besten rettete Strebinger mit Klasse gegen Bright Edomwonyi (47.).

Schuss ins Glück

Sturm gewinnt Bundesliga-Schlager gegen Rapid
ABD0083_20161127 - WIEN - ÖSTERREICH: (v.l.), Srdjan Grahovac (Rapid), Marc Andre Schmerboeck (Sturm) im Spiel der Fußball tipico Bundesliga zwischen SK Rapid Wien und SK Sturm Graz am Sonntag, 27. November 2016 in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ
Rapid tat sich im Spiel nach vorne weiter schwer. Gefährlich wurde es nur, wenn Kvilitaias Kopf gefunden wurde, wie bei einem Schrammel-Freistoß (79.). Das 1:2 passte zur Situation bei Rapid: Marc Andre Schmerböck zog aus der Distanz ab, von Max Hofmanns Knie flog der Ball in Bausch und Bogen genau ins Kreuzeck (81.). Die 26.300 Zuschauer sahen noch eine Schlussoffensive mit Chancen von Kvilitaia und Matej Jelic – vergeben.

Tabelle:

1.

SK Sturm Graz

16

10

3

3

29:14

15

33

2.

SCR Altach

16

10

3

3

26:16

10

33

3.

Austria Wien

16

10

1

5

31:24

7

31

4.

Red Bull Salzburg

16

8

4

4

28:14

14

28

5.

Rapid Wien

16

5

5

6

26:18

8

20

6.

WAC

16

5

4

7

20:25

-5

19

7.

FC Admira

16

6

1

9

15:29

-14

19

8.

SV Ried

16

5

2

9

15:24

-9

17

9.

SKN St. Pölten

16

3

5

8

19:30

-11

14

10.

SV Mattersburg

16

2

4

10

15:30

-15

10

Wien, Allianz Stadion, 26.200, SR Schüttengruber

Tore:
0:1 (10.) Lykogiannis (Freistoß)
1:1 (13.) Kvilitaia
1:2 (81.) Schmerböck

Rapid: Strebinger - M. Hofmann, Schößwendter, Wöber - Traustason, Grahovac, Okungbowa (46. Mocinic), Schrammel - Schaub (70. Jelic) - Schobesberger (60. Szanto), Kvilitaia

Sturm: Gratzei - F. Koch, Spendlhofer, Schulz, Lykogiannis - Matic, Jeggo - P. Huspek, Alar, Schmerböck (84. Potzmann) - Edomwonyi (71. Zulechner)

Gelbe Karten: Keine bzw. Jeggo

Damir Canadi (Rapid-Trainer): "Es war ein sehr intensives Spiel. Es ist ärgerlich, dass wir aus einem individuellen Fehler in Rückstand geraten sind. Der Freistoß war dann ein Traum, wir haben aber postwendend den Ausgleich erzielt und waren dann ordentlich drinnen im Spiel. Auch die zweite Hälfte war ausgeglichen, wir haben unsere Situationen in der Offensive aber nicht richtig ausgespielt. Wenn es nicht so läuft, wird man dann auch noch sehr hart bestraft. Wenn wir zweimal gewonnen hätten, was sowohl in Genk als auch heute möglich gewesen wäre, wäre alles positiv gewesen. Ich werde die Mannschaft unterstützen, alles geben, damit es besser wird."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Wir sind klarerweise zufrieden, wenn man bei Rapid gewinnt. Das ist nicht so einfach, sie haben nach wie vor eine gute Mannschaft. Es war ein sehr intensives Spiel mit hohem Tempo, ist rauf und runter gegangen. Die Mannschaft hat taktisch alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, aber die Kontersituationen müssen wir besser ausspielen. In den letzten vier Spielen hatten wir nicht so performt, wie wir das wollten. Bei so einem kleinen Hänger musst du durch, weiter daran glauben, das haben wir getan und sind belohnt worden. Mit dem Herbstmeistertitel haben wir uns nicht beschäftigt, weil es keinen Sinn macht. Wichtig sind die Punkte."

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