Sturm baut nach Sieg Tabellenführung aus

Deni Alar stockte sein Torkonto auf.
Der biedere Tabellenführer nutzt beim 3:0 die Schwächen eines inferioren Gegners.

Würde es im Fußball eine Geld-zurück-Garantie für eine nicht erbrachte Leistung geben, die 3050 Zuschauer der Partie Admira gegen Sturm hätten ein Drittel des Eintrittspreises zurückbekommen müssen.

Denn was besonders in den ersten 30 Minuten geboten wurde, war beschämend: kein Torschuss, nicht einmal eine Torchance, dafür Fehlpässe en masse.

Dass der Tabellenführer aus Graz, der von einem 300-köpfigen Männergesangsverein begleitet worden war, in Führung gehen konnte, lag nur am Gegner. Denn der Admira passierte beim Herausspielen der x-te Leichtsinnsfehler, Alar konnte alleine auf Torhüter Kuttin zulaufen und einschießen – 1:0 (33.).

Danach zeigte sich wie zuletzt gegen Wolfsberg (0:5) und Salzburg (0:4), dass die Admira derzeit in Drucksituationen nicht tauglich für die Bundesliga ist. Die Fehlerkette war eine lange. Die biederen Grazer konnten daraus bis zum Pausenpfiff aber kein Kapital schlagen.

Wenig los

Der Start in die zweite Hälfte war ähnlich inferior wie jener in die erste Hälfte. 15 Minuten war gar nichts los. Dann schoss der Grazer Schmerböck meterweit über das Tor, im Gegenstoß hatte die Admira durch Spiridonovic ihren ersten Torroller.

Besser als im Abschluss sind die Südstädter derzeit beim Kassieren billigster Gegentore: Grozurek verweigerte nach einem Standard die Defensivarbeit, Spendlhofer musste nur seinen Kopf hinhalten – 2:0 (63.).

Hätte Gratzei kurz danach bei einem Lackner-Köpfler nicht blendend reagiert, wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden. Doch Sturm kam zum nächsten billigen Tor durch Alar (81.) und ist nach acht Runden Tabellenführer. Das war vor einem Jahr die Admira. In der aktuellen Verfassung sind die Südstädter hingegen Abstiegskandidat Nummer eins.

Maria Enzersdorf, BSFZ Arena, 3.048, SR Ouschan

Tore:
0:1 (33.) Alar
0:2 (63.) Spendlhofer
0:3 (81.) Alar

Admira: Kuttin - Zwierschitz, Lackner, Wostry, Bajrami - Sax (59. Starkl), Ebner, Toth, Grozurek (74. Monschein) - Knasmüllner, Spiridonovic (85. Wessely)

Sturm: Gratzei - F. Koch, Spendlhofer, Schulz, Lykogiannis - Jeggo, Matic - Horvath (77. Piesinger), Hierländer, Schmerböck (84. Huspek) - Alar (86. Kienast)

Gelbe Karten: Lackner, Toth

Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Bis zum 0:1 hat es gut geklappt mit Einsatz und Leidenschaft die Defensive zu stabilisieren. Wir wissen um die Lage Bescheid. Das Wichtigste ist jetzt: Wir müssen ruhig bleiben, je stärker der Gegenwind bläst. Wir müssen aus dieser Sackgasse wieder rauskommen, indem wir unsere Kompaktheit wieder über 90 Minuten durchziehen."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Die ersten 30 Minuten waren ausgeglichen. Wir wussten, dass die Admira nach den beiden Niederlagen mit den vielen Gegentoren verunsichert sein würde. Wir haben in dieser wichtigen Phase in der ersten Hälfte extrem gut gegen den Ball gearbeitet. Das 1:0 war ein einlösender Moment. Mir war wichtig, dass die Mannschaft von Anfang bis zum Ende konzentriert spielt. Jetzt wird unsere volle Konzentration auf das Cupspiel am Mittwoch gelegt."

Christian Schulz (Sturm-Kapitän): "Es ist ein tolles Gefühl an der Tabellenspitze zu stehen und von den Zuschauern so unterstützt zu werden. Nach 30 Minuten ist der Knoten geplatzt, danach war es eine souveräne Leistung."

Lukas Spendlhofer (Sturm-Verteidiger, Torschütze): "Jeder hat das getan, was zu tun war. Es war aber viel mehr Arbeit, als es das Ergebnis aussagt."

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