Die Austria dreht die Partie gegen St. Pölten
Nach dem Europacup kamen 4825 Fans in den Prater und zogen das Austria-Spiel gegen St. Pölten anderen Top-Veranstaltungen in der Leopoldstadt vor wie dem Apfelfest in Kolarik’s Praterfee oder dem Stricken im Pensionistenklub Taborstraße. Sie sollten ihre Entscheidung nicht bereuen, da sie einiges geboten bekamen. Und ein späten 2:1-Heimsieg.
Den Beginn der Vorstellung durfte man durchaus als gemächlich bezeichnen. Die Austria hatte – wie zu erwarten – den Ball mehr in ihrem Besitz, doch Besitz allein schießt keine Tor. Nur Tajouri versuchte es und brachte SKN-Goalie Riegler dabei in Verlegenheit. St. Pölten hatte zwar weniger das Spielgerät, aber die besseren Chancen, je zwei Mal durch Martic und Keita.
Knapp vor der Pause wurde der Austria, wie schon am Donnerstag gegen Pilsen, ein reguläres Tor nicht zugestanden. Einen Volley-Fernschuss von Grünwald ließ Riegler abprallen, Rotpuller staubte ab und stand dabei nicht im Abseits, so wie es Schiedsrichter Drachta und sein Kollege an der Linie entschieden.
Austria musste nach wenigen Sekunden Spielzeit der zweiten Hälfte erneut eine Schrecksekunde überstehen, der gestern sehr aufmerksame Almer rettete aber vor Keita. Eine Vorwarnung, denn schon in der 52. Minute durften die 30 St. Pöltner Fans die Fähnlein schwenken: Jeroen Lumu ließ zuerst Filipovic und Rotpuller ganz schlecht aussehen und Almer ins Leere fahren – 0:1.
Angriffswirbel
Die Austria wurde offensiver, Friesenbichler vergab eine Chance aus fünf Metern, als er den Ball an Goalie Riegler und der Stange vorbeihob. Die Stange getroffen hat dann Venuto – aus einem Elfer. Huber hatte bei einem Friesenbichler-Schuss mit der Hand interveniert. Danach schalteten sich die Fans ein – "Wir wollen die Austria sehen." Diese war zwar die bessere Elf, konnte die gelegentlichen Unsicherheiten von Goalie Riegler nicht nützen.
Das Beste des Abends kam zum Schluss – Tarkan Serbest traf in der 81. Minute mit dem Ferserl zum verdienten Ausgleich. Und es wurde noch schöner für die Violetten – in der 85. Minute traf der eingewechselte Kayode per Kopf zum Sieg. Die Austria ist punktegleich mit Rapid Fünfter.
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 4.825, SR Drachta
Tore:
0:1 (51.) Lumu
1:1 (81.) Serbest
2:1 (85.) Kayode
Austria: Almer - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Salamon - Holzhauser (67. Pires), Serbest - Tajouri (67. Kayode), A. Grünwald, Venuto - Friesenbichler (90. Stronati)
St. Pölten: Riegler - Stec, Huber, Petrovic, Pirvulescu - Lumu (73. Ambichl), Martic, Perchtold, Schütz - Segovia, Keita (78. Luckassen)
Gelbe Karten: Salamon bzw. Schütz, Pirvulescu
Anm.: Venuto schoss einen Elfmeter an die Stange (65.)
Thorsten Fink (Trainer Austria): "Wir haben gewusst, dass St. Pölten eine gute Mannschaft ist. Sie waren sehr gut eingestellt auf uns. Nach dem nicht gegebenen Tor für uns, dem vergebenen Elfmeter und dem Gegentor und der Tatsache, dass wir am Donnerstag ein Spiel hatten, hatte ich schon Bedenken, dass wir das Spiel nicht mehr drehen können. Die Mannschaft hat aber in der letzten halben Stunde noch einmal den Schalter umgelegt, Gas gegeben und einen unheimlichen Siegeswillen an den Tag gelegt. Für das Nervenkostüm war das Spiel nicht so ideal."
Karl Daxbacher (Trainer St. Pölten): "Ich bin enttäuscht, dass wir es nicht schaffen, solche Spiele über die Runden zu bringen. Wir versuchen alles, gehen gut eingestellt in das Spiel, die Mannschaft gibt alles, aber es geht sich am Ende nicht aus. Wir werden aber nicht aufgeben. Wenn wir uns weiter so präsentieren, werden die Punkte auch irgendwann kommen. Unser vorrangiges Ziel ist, nicht abzusteigen."
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