Herbstmeister Salzburg verjuxt Sieg bei der Austria
Die Salzburger Meister dürfen sich seit Sonntag auch Herbstmeister 2017 nennen, für den man kommende Woche sogar einen Pokal für die ohnehin schon gut gefüllte Klubvitrine erhalten wird.
Allerdings standen sich die Bullen beim 1:1 gegen die Austria großteils selbst im Weg, weil sie eine Vielzahl an Top-Chancen nicht zu nützen wussten und im Finish auch noch die Führung verspielten. Die Austria wiederum zeigte Moral, was für das Donnerstag-Spiel in der Europa League gegen AEK Athen Mut macht.
Samstag: | ||
WAC | Rapid | 0:0 (0:0) |
Altach | Sturm | 1:2 (1:0) |
Admira | St. Pölten | 1:0 (0:0) |
Mattersburg | LASK | 1:0 (1:0) |
Sonntag: | ||
Austria | Salzburg | 1:1 (0:0) |
Die Hierarchie war gleich von Beginn an hergestellt. Salzburg gestaltete das Spiel, die Austria konzentrierte sich wie angekündigt in erster Linie auf das Verteidigen. So sehr, dass Spielmacher Holzhauser nach einer Viertelstunde noch weiter nach hinten rückte und die meiste Zeit in die Libero-Rolle zwischen den Innenverteidigern schlüpfte. Bei Ballbesitz setzte die Austria auf Dreierkette, in der Defensive stellte man sich zu fünft auf.
Nach fünf Minuten schon rettete der Abseitspfiff die Wiener vor einem frühen Rückstand. Die Austria wollte auf Konter lauern, meistens tat man das aber vergeblich, da sich kaum Chancen ergaben. Ein harmloser Drehschuss von Monschein war der herzerwärmendste Augenblick vor der Pause.
Ein Kunststück
Das große Glück der Austria war die Nachlässigkeit der Salzburger vor des Gegners Tor. Es durfte schon als Kunststück bezeichnet werden, wie viele Chancen in nur 45 Minuten vergeben wurden. Andere Teams gewinnen damit gleich mehrere Spiele. Dabbur traf nur das Außennetz, jeweils Yabo und Berisha aus guter Position das Tor nicht. Hwang scheiterte gleich mehrmals, einen echten "Sitzer" verjuxte Minamino knapp vor der Pause. Allein zog er auf Austria-Tormann Pentz, der mit dem Fuß rettete. Das Positivste aus violetter Sicht war eindeutig das Ergebnis, bei den deutlich überlegenen Salzburgern fehlte es an der nötigen Konzentration bei den finalen Aktionen.
Das muntere Vernebeln bei eisigen Temperaturen fand auch nach dem Wechsel seine Fortsetzung, Hwang war in dieser Kategorie ein Meister seines Faches, wieder zielte er aus wenigen Metern genau auf Pentz (48.). Er und dessen Handschuhe waren endgültig auf Betriebstemperatur.
Späte Tore
Die Austria wurde nach einer Stunde erstmals richtig gefährlich und ging beinahe in Führung. Pires schloss ein schönes Solo mit einem Schuss in die Zuschauerränge ab. An Chancen arm war die Partie freilich nicht, Minamino hier, und Prokop dort versuchten sich einmal mehr vergeblich. Am Ende fielen doch noch Treffer. Typisch, dass bei Salzburg ein Verteidiger für die Stürmer einsprang: Ulmer traf aus spitzem Winkel zum 1:0. Die Austria gab sich nicht auf, in der Nachspielzeit traf Monschein mit der letzten Aktion des Spiels zum 1:1. Ein glücklicher Punkt für die Veilchen.
Tabelle:
1. | Salzburg | 18 | 12 | 5 | 1 | 40:14 | 26 | 41 | |
2. | Sturm | 18 | 13 | 2 | 3 | 36:21 | 15 | 41 | |
3. | Rapid | 18 | 8 | 6 | 4 | 28:22 | 6 | 30 | |
4. | Admira | 18 | 8 | 4 | 6 | 31:31 | 0 | 28 | |
5. | Austria | 18 | 6 | 5 | 7 | 29:28 | 1 | 23 | |
6. | LASK | 18 | 6 | 5 | 7 | 23:22 | 1 | 23 | |
7. | Altach | 18 | 6 | 4 | 8 | 22:25 | -3 | 22 | |
8. | Mattersburg | 18 | 4 | 5 | 9 | 19:30 | -11 | 17 | |
9. | WAC | 18 | 3 | 6 | 9 | 16:25 | -9 | 15 | |
10. | St. Pölten | 18 | 1 | 4 | 13 | 11:37 | -26 | 7 |
Wien, Happel-Stadion, 6.150, SR Drachta
Tore: 0:1 (79.) Ulmer 1:1 (94.) Monschein
Austria: Pentz - Blauensteiner, Holzhauser, Serbest - Pires, Alhassan, Salamon - De Paula (87. Venuto), Prokop (81. Friesenbichler), Lee (87. Tajouri) - Monschein
Salzburg: Walke - Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Yabo (89. Haidara), Samassekou, Minamino (75. X. Schlager), Va. Berisha - Hwang (84. Gulbrandsen), Dabbur
Gelbe Karten: Serbest, Holzhauser, Friesenbichler bzw. Hwang, Caleta-Car
Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Gratulation an Red Bull zur Herbstmeisterschaft. Wir wussten, dass sie gut drauf sind und ihr System unter Rose bisher am besten spielen. Salzburg hatte Vorteile, wir haben aber auch an unsere Chance geglaubt. Wir sind am Ende Risiko gegangen und wurden dafür belohnt. Das tut der Mannschaft gut und ist wichtig für die Moral und das Spiel am Donnerstag gegen AEK Athen. Die Spieler haben das neue System gut umgesetzt."
Marco Rose (Salzburg-Trainer): "Wir haben lange für das Tor gebraucht und hatten genug Möglichkeiten. Der Sieg wäre nicht unverdient gewesen. Wir waren dann einmal bei einem langen Ball unachtsam, damit müssen wir leben und es fühlt sich nicht so gut an. Ich habe aber auch viele gute Dinge gesehen. Das 1:1 sollte kein Beinbruch sein."
Christoph Monschein (Austria-Torschütze): "Wir müssen glücklich und zufrieden sein. Es ist ein Punkt nach einer sehr starken Defensivleistung. Wir haben alles gegeben. Was zählt ist, dass wir mit Herz aufgetreten sind. Ich habe den Ball mit der letzten Kraft reingehaut."
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