1:2-Niederlage: Austria muss um Aufstieg bangen

Was sogar die Nummer 1 im Welttennis, Andy Murray, kann, das kann die aktuelle Nummer 3 in Fußball-Österreich, die Wiener Austria, schon lange: einen Matchball vergeben.

Keine Spur von Game, Set und Aufstieg für die Veilchen. Im Nebel und November-Nieselregen hatte die Austria letztlich nicht den Durchblick und verlor gegen Astra Giurgiu 1:2. Doppelt bitter, weil im Parallelspiel AS Roma Pilsen 4:1 schlug.

Die Austria muss nun am letzten Spieltag in Pilsen gewinnen, gleichzeitig darf Astra Giurgiu daheim gegen Roma nicht gewinnen. Der Aufstieg ist für die Wiener in nur 90 Minuten in unnötig weite Ferne gerückt.

Trainer Thorsten Fink schickte die üblichen elf Spieler auf das Feld, was den Rumänen gar nicht verdächtig vorkam. Die Austria hatte vermehrt den Ball, machte das Spiel, war somit überlegen, aber nicht gefährlich. Fink erhielt als erster Austrianer Szenenapplaus, weil er einen vom Platz fliegenden Ball durchaus elegant mit der Ferse retournierte.

Chancenlos

Weil Giurgiu defensiv kompakt agierte und die Austrianer zu langsam in die Tiefe spielten, ergaben sich kaum Chancen. Eine halbe fand Venuto nach Pass von Holzhauser vor, via Außenrist zischte die Kugel aber auf Sektor F, 1. Rang, 3. Reihe. Dort saß zum Glück niemand.

Das Offensivspiel der Rumänen war aus Sicht der Rumänen wenig zufriedenstellend, auch, weil die Austrianer mit Aufmerksamkeit Kontermöglichkeiten unterbanden. So blieb es bei eher harmlosen Schussversuchen von Alibec und Budescu.

Geduld war somit gefragt im Wiener Prater, und weil aus dem Spiel heraus nicht viel ging, wünschte man sich still und heimlich eine Standardsituation für die Austria herbei.

Die erhielt knapp vor der Pause jedoch Giurgiu nach einem halbherzig geführten Zweikampf von Holzhauser inklusive unnötigem Foul. Was auch immer Sapunaru vor der Partie getrunken hatte, Zielwasser war es keines gewesen.

Führung & Ausschluss

Der zweite Durchgang begann mit einem strammen Weitschuss von Holzhauser, doch Astra-Goalie Lung roch den Braten. Die Austria biss sich in Folge fest, ließ nicht locker und erhielt für den Aufwand die Belohnung mit der Führung: Holzhausers Stanglpass verfehlte Serbest mit der Ferse, ein Glück, dass hinter ihm Rotpuller stand und den Innenrist zu Hilfe nahm – 1:0 (57.).

Neun Minuten später standen nur noch zehn Austrianer elf Giurgiunen gegenüber, da Grünwald zwei Mal Gelb sah, was Rot ergibt. Es war die Schlüsselszene im Spiel, die die Niederlage einleitete. Die Rumänen erhöhten Tempo und Druck, hatten Chancen und erzielten letztlich auch die Tore. Florea nutzte eine Abwehr von Hadzikic und ein Schläfchen von Martschinko zum 1:1. Das war noch nicht genug des Schlechten: Nach einem Foul von Filipovic gab der Unparteiische Elfmeter für Giurgiu, und Budescu verwertete zum rumänischen Sieg.

Wien, Happel-Stadion, 14.127, SR Raczkowski (POL)

Tore:
1:0 (57.) Rotpuller
1:1 (79.) Florea
1:2 (88.) Budescu (Foulelfmeter)

Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko - Serbest, Holzhauser - Venuto (90. Tajouri), Grünwald, Pires - Kayode (90. Friesenbichler)

Giurgiu: Lung - Stan, Alves, Sapunaru, Oros (61. Florea), Morais - Seto, Mansaly (71. Lovin), Teixeira - Alibec, Budescu (93. Nicoara)

Gelb-Rote Karte: Grünwald (65./Foulspiel)

Gelbe Karten: Friesenbichler bzw. Oros, Morais, Mansaly, Alves, Lovin, Sapunaru, Stan

Gruppe E - 5. Runde:

Tabelle:

 * = in der K.o.-Phase (Runde der letzten 32)

Bereits gespielt:

Weitere Spiele:

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Wir haben verloren, obwohl wir die klar bessere Mannschaft waren. Wir waren ganz nah dran. Heute hat die größere Erfahrung entschieden. Der Elfmeter war für mich überhaupt keiner - Körper gegen Körper. Das ist Europa League, da sind internationale erfahrene Teams, die alles ausnützen. Wir können (gegen Pilsen) frei aufspielen und zeigen, dass wir weiterkommen wollen. Astra muss erst gegen Roma gewinnen."

Petar Filipovic (Austria-Verteidiger): "Für mich war das kein Elfmeter."