5:1-Heimsieg: Austria zerlegt neun St. Pöltener

Allen Grund zum Jubeln: Die Austria schießt St. Pölten aus dem Stadion.
Die Wiener Austria hat sich den Frust über das 1:5 gegen Milan von der Seele geschossen - mit einem 5:1.

Die Wiener Austria hat sich nach der schmerzhaften 1:5-Niederlage gegen den AC Milan zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase eindrucksvoll zurückgemeldet. In einem allerdings über weite Strecken engen Spiel schlugen die Veilchen das weiter sieglose Tabellenschlusslicht SKN St. Pölten mit 5:1 (2:1). Die St. Pöltener mussten aber beinahe die gesamte zweite Hälfte in Unterzahl bestreiten, die Schlussphase sogar nur noch zu neunt.


Fußball-Bundesliga - 8. Spieltag
SCR Altach Rapid Wien 2:2 (0:0)
Admira Wacker Sturm Graz 2:1 (0:1)
Wolfsberger AC LASK Linz 0:0 (0:0)
SV Mattersburg Red Bull Salzburg 1:2 (1:1)
Austria Wien SKN St. Pölten 5:1 (2:1)

Dem torreichen Fußballfest am vergangenen Donnerstag gegen AC Milan folgte für die Austrianer das harte Brot des Alltags mit St. Pölten als Gegner. 4.424 Anhängern gebührt eine Lobeshymne für ihr Kommen an einem meteorologisch wenig einladenden Sonntagabend. Sie alle verpassten den Schweizer „Tatort“. Nicht aber ein weiteres Schützenfest, diesmal für sie mit dem richtigen Ausgang: Die Austrianer besiegten die Niederösterreicher 5:1 und schossen sich auf Platz drei in der Tabelle.

Gemütlicher Start

Die Trainer Fink, Austria, und Lederer, St. Pölten, bewiesen die hohe Kunst der Diplomatie und ließen den Südkoreaner Lee Jinhyun hier und den Nordkoreaner Pak Kwang-ryong dort auf der Bank. Sicher ist sicher.

Einem Nichtangriffspakt folgten dann auch beide Teams zu Beginn. Überschaubar war das Tempo, kaum vorhanden waren die Torchancen. Lediglich Pires scheiterte an Tormann Riegler.

Ein Genieblitz von De Paula erhellte die violetten Gemüter, seinen Traumpass schloss Friesenbichler elegant zum 1:0 ab (23.). Mitten in der Freude geriet Austrias Abwehr bei einem St. Pöltner Angriff ins Taumeln, am Ende servierte Kadiri den Ball Riski, der problemlos ausglich (25.). Die Austria zeigt sich kurz indisponiert, wenig später überhob Sobczyk den überstürzt herauseilenden Goalie Hadzikic, Kadiri rettete in höchster Not auf der Linie.

Furioses Finish

Vor der Pause ging die Austria wieder in Führung. Zunächst hatte der 20-jährige Debütant Ibrahim Alhassan Abdullahi seinen Auftritt: Austrias Bester, De Paula, zirkelte dem Nigerianer eine Flanke auf den Kopf, der Ball zischte knapp am Tor vorbei. Welch Einstand wäre das gewesen. Vor dem Pausentee schenkte Pires nach toller Vorarbeit von Friesenbichler den St. Pöltnern per Abstauber noch das 2:1 ein.

Das Spiel der Austria gestaltete sich in Folge lange Zeit statisch, vor allem, weil Dirigent Holzhauser wieder extrem weit hinten den Taktstock schwang und damit das Tempo drosselte. Ambichl aber spielte den Violetten in deren Karten, als er für ein brutales Foul an De Paula die Rote Karte sah (56.), die Gäste somit in Unterzahl einem Rückstand nachliefen. Martic war trotzdem mit einem Stangenschuss dem Ausgleich nahe.

Doch dann traf nach einigen vergebenen Pires-Chancen Holzhauser – nach Handspiel von Huber (Gelb-Rot) per Elfmeter zum 3:1 (79.). Im Finish kaum die Austria dann so richtig auf Touren, Friesenbichler und der eingewechselte Monschein erhöhten gegen nur noch neun St. Pöltner auf 5:1.

Wien, Ernst-Happel-Stadion, SR Muckenhammer, 4.424 Zuschauer

Tor: 1:0 Friesenbichler (23.); 1:1 Riski (25.), 2:1 Pires (45.+1), 3:1 Holzhauser (79./Elfmeter), 4:1 Friesenbichler (81.), 5:1 Monschein (90.+3)

Austria: Hadzikic - Klein, Serbest, Kadiri, Martschinko - Holzhauser - Tajouri, de Paula (72. Lee), Alhassan (90. Gluhakovic), Pires - Friesenbichler (86. Monschein)

SKN: Riegler - Huber, Petrovic, Diallo - Stec, Ambichl, Rasner, Mehmedovic - Thürauer - Riski (76. Davies), Sobczyk (61. Martic)

Gelbe Karte: De Paula (50.) bzw. Huber (18.), Thürauer (30.), Riski (34.), Mehmedovic (42.)

Gelb-Rote Karte: Huber (77.)

Rote Karte: Ambichl (56.)

1. Sturm Graz 8 6 0 2 16:12 4 18
2. Red Bull Salzburg 8 5 2 1 18:7 11 17
3. Austria Wien 8 4 2 2 19:3 6 14
4. LASK Linz 8 3 3 2 8:5 3 12
5. Admira Wacker 8 4 0 4 16:16 0 12
6. SCR Altach 8 3 2 3 9:9 0 11
7. Wolfsberger AC 8 3 2 3 8:8 0 11
8. Rapid Wien 8 2 4 2 15:14 1 10
9. SV Mattersburg 8 1 2 5 7:16 -9 5
10. SKN St. Pölten 8 0 1 7 7:23 -16 1

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