Last-Minute-Sieg für SKN gegen Sturm Graz

St. Pölten überrumpelte in letzter Minute noch die Grazer Abwehr.
Herbstmeister Sturm graz verspielte beim Aufsteiger eine Führung und ging als Verlierer vom Platz.

Sturm Graz hat auch das dritte Spiel des Kalenderjahres 2017 in der Fußball-Bundesliga verloren. Die Grazer mussten sich am Sonntag trotz Führung bei Aufsteiger SKN St. Pölten mit 1:2 (1:0) geschlagen geben. Das entscheidende Tor für St. Pölten erzielte Manuel Hartl in der 93. Minute. Davor hatte Lonsana Doumbouya per Elfmeter (63.) einen Treffer von Christian Schoissengeyr (43.) egalisiert.

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Bundesliga-Ergebnisse:

Admira Ried 1:0 (0:0)
Wolfsberg – Rapid 2:1 (1:0)
Austria – Altach 1:3 (0:2)
Red Bull Salzburg – Mattersburg 1:0 (0:0)

Tabelle
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Streng genommen dürfte in der St. Pöltner NV-Arena derzeit nicht gespielt werden. Denn laut Bundesliga-Stadionbestimmungen muss „das Spielfeld absolut eben sein“. Dabei handelt es sich um ein A-Kriterium. Dieses „muss erfüllt sein, damit ein Stadion für Bundesliga-Bewerbsspiele zugelassen wird und bleibt“.

In St. Pölten soll im Sommer ein neuer Rasen verlegt werden. Das half den 22 Fußballern, die sich heute auf den holprigen Untergrund quälen mussten, wenig.
Das Bemühen war den Spielern von St. Pölten und Sturm anzusehen. Gekämpft und gelaufen wurde auch. Spielerisch war aber wenig zu sehen, was auch an der niederösterreichischen Buckelpiste lag. Die Chancen in der ersten Hälfte waren schnell aufgezählt. Atik, der auffälligste Sturm-Spieler, schoss aus 15 Metern über das Tor (26.). Der Deutsch-Türke war der einzige Grazer Winterneuzugang in der Startelf.

Treffer rüttelt St. Pölten wach

Auch bei den Gastgebern hatte ein Neuzugang die erste Torannäherung: Doumbouya prüfte mit einem Kopfball aus spitzem Winkel Gratzei, der nach einer einwöchigen Zwangspause wieder im Grazer Tor stand.

Die dritte Chance des Spiels mündete in einem Tor. Dass dieses aus einem Eckball fiel, passte zum Spiel: Stürm-Verteidiger Schoissengeyr traf per Kopf (43.).
Der SKN war gefordert. Und agierte. In der Drangperiode fiel der Ausgleich: Hierländer hatte den agilen Dieng am Torschuss gehindert, Doumbouya verwertete den verhängten Elfmeter (63.).

Wer nach dem 1:1 eine Reaktion des Herbstmeisters erwartet hatte, wurde enttäuscht. Sturm blieb passiv, der SKN aktiv. Einige Male lag das 2:1 in der Luft, gefallen ist es in der 93. Minute: Hartl erzielte sein erstes Tor seit Juli.

Herbstmeister Sturm kassierte nach dem 0:1 in Mattersburg und dem 0:4 gegen die Austria die dritte Niederlage im Jahr 2017 und hat bereits jetzt keine Titelchance mehr. Für St. Pölten war es der zweite Sieg in Folge.

NV-Arena, 3.705 Zuschauer, SR Schüttengruber.

Tore: 0:1 (43.) Schoissengeyr, 1:1 (63.) Doumbouya (Elfer), 2:1 (93.) Hartl

St. Pölten: Riegler - Stec, Huber, Diallo, Mehremic - Perchtold, Martic - Schütz (55. Drazan), Hartl, Dieng - Doumbouya

Sturm: Gratzei - Koch, Schoissengeyr (83. Ovenstad), Spendlhofer, Lykogiannis - Hierländer, Jeggo, Piesinger, Schmerböck - Atik (73. Chabbi), Alar (91. Gruber)

Gelbe Karten: Huber, Stec, Diallo bzw. Piesinger

Jochen Fallmann (St.-Pölten-Trainer): "Wir sind in der ersten Hälfte nicht so gut ins Spiel gekommen, es war aber ein ziemlich ausgeglichenes Match. Mit der Hereinnahme von Drazan ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Am Schluss haben wir sicherlich glücklich, aber auch verdient das 2:1 gemacht. Ich habe gespürt, dass noch ein Tor für uns in der Luft liegt. Ich habe großes Vertrauen in meine Jungs, weil ich weiß, was sie können."

Manuel Hartl (St.-Pölten-Siegestorschütze): "In der ersten Hälfte war auf beiden Seiten nicht viel los, aber mit der zweiten haben wir verdient gewonnen. Bei meiner ersten Chance war ich zu überhastet. In der zweiten Hälfte haben wir schneller den Abschluss gesucht. Wir haben als Mannschaft eine Entwicklung durchgemacht."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Es ist extrem bitter, wenn man das Spiel aus der Hand gibt. In der ersten Hälfte waren wir das bessere Team, in der zweiten Hälfte waren wir nicht mehr so aggressiv. Ich denke, auf das gesamte Spiel wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. In der zweiten Hälfte haben wir einfach die Ordnung verloren. Wir haben das letzte Tor auch schlecht verteidigt."

Christian Gratzei (Sturm-Torhüter): "Keine Frage, dass es eine bittere Niederlage ist. Am Schluss müssen wir das abgeklärter über die Bühne bringen und den Punkt mitnehmen."

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