Bizarrer Abend für die Niederlande: Zwei fliegende Holländerinnen

Bizarrer Abend für die Niederlande: Zwei fliegende Holländerinnen
Bei der Leichtathletik-WM waren Sifan Hassan und Femke Bol auf dem Weg zu Gold. Beide stürzten wenige Meter vor der Ziellinie.

Am Ende eines ebenso bizarren wie traurigen WM-Abends in Budapest für zwei niederländische Leichtathletinnen hatte 400-Meter-Star Femke Bol Tränen in den Augen. Die dreifache Europameisterin von München war in der Mixed-Staffel im Zielsprint um Gold gegen die Amerikanerin Alexis Holmes zu Fall gekommen.

Als Dritte rettete sie sich über die Ziellinie, doch auch aus Bronze wurde nichts. Bol hatte den Staffelstab verloren, die Niederlande wurden disqualifiziert.

„Ich weiß nicht, was passiert ist. Meine Beine wollten einfach nicht mehr. Das hatte ich schon mal“, sagte die 23-jährige Bol.  „Die Leute denken, dass ich eine Maschine bin. Aber ich zeige jetzt, dass ich keine bin. Obwohl ich das bei einer WM lieber nicht getan hätte.“ Über die 400 Meter Hürden bleibt sie Favoritin.

Nur kurz zuvor hatte am Samstagabend in Budapest Sifan Hassan im Sprint um den Titel über 10 000 Meter die Balance verloren und durch einen Sturz ihre Medaillenchancen eingebüßt.

Hassan meinte, gestoßen worden zu sein. Doch auf den TV-Bildern sah es nicht so aus, als hätte ihre äthiopische Kontrahentin Gudaf Tsegay eine Schuld getroffen. Vielmehr schien die 30-Jährige am Ende ihrer Kraft gewesen zu sein. Das Ergebnis wurde bestätigt, Äthiopien feierte einen Dreifachsieg.

„Das ist der Sport. Ich kann auch nicht anders. Ich habe mich sehr stark gefühlt, aber seit meiner Geburt gab es Drama“, sagte die in Äthiopien geborene, überaus vielseitige Läuferin. Die Doppel-Olympiasiegerin von Tokio 2021 tröstete sich ein Jahr vor den Spielen von Paris damit, dass ihr das Missgeschick bei einer WM passierte und nicht bei Olympia. 

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