Golf-Star Straka krönt seine Saison mit der Ryder-Cup-Teilnahme

Bestes Jahr: Sepp Straka
Der Wiener ist der zweite Österreicher, der Ende September beim prestigeträchtigen Kontinentalvergleich für das Team Europa abschlägt. Erwartet wird einiges.

Er könnte schon irgendwo am Sandstrand liegen nach der besten Saison seiner Karriere, aber der   Golfer Sepp Straka wird  noch einmal gebraucht.  
Europa ruft. Und Europa ruft an.

In Person des europäischen Ryder-Cup-Kapitäns Luke Donald, der am Montag dem 30-jährigen Wiener jene frohe Kunde überbrachte, mit der jeder in der Szene bereits gerechnet hatte. Straka ist ein Auserwählter – und damit Teil der zwölfköpfigen Europa-Auswahl, die es von 29. September bis 1. Oktober in Rom beim prestigeträchtigen Kontinentalwettstreit mit den USA zu tun bekommt.

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Der alle zwei Jahre veranstaltete Ryder Cup ist das eigenwilligste, sehenswerteste und gleichzeitig größte Golfturnier der Welt. Rund 300.000 Zuseher aus aller Welt werden eine Woche lang in der italienischen Hauptstadt erwartet, wenn Europa die kleine, goldene Trophäe wieder zurückerobern will. 

Bei dem Bewerb, der unter dem Motto „Wo Legenden geschmiedet werden“ steht, vollzieht sich Einzigartiges. Millionenschwere  Einzelkämpfer werden  eine Woche lang zu echten Teamplayern,  Preisgeld gibt es keines, dafür Ruhm und Ehre (im Anschluss natürlich gut dotierte Werbeverträge und exklusive Turniereinladungen).

Rot-weiß-rote Geschichte schreibt Sepp Straka mit seiner Teilnahme ausnahmsweise einmal nicht. Vor zwei Jahren schlug Bernd Wiesberger bereits in Wisconsin bei der deutlichen 9:19-Niederlage für Team Europa ab. Doch anders als der Burgenländer, der bei seinem soliden, aber glücklosen Debüt in der Hochphase der Corona-Pandemie eher im Schatten der Topstars stand, dürfte Straka bei dessen Premiere bereits eine zentralere Rolle zukommen.

Nicht nur, weil der gebürtige Wiener die abgelaufene PGA-Tour-Saison auf Rang 14 (und als fünftbester Europäer) beendet hatte, Straka hat sich vor allem im Sommer 2023 auch jene Wettkampfhärte angeeignet, auf die es in den Duellen beim Ryder Cup (Mann gegen Mann bzw. Zweierteam gegen Zweierteam) ankommt.

Die entscheidenden vierten Runden eines Turniers waren in der zu Ende gegangenen Saison im Schnitt statistisch seine besten. Das zeigte sich etwa Ende Mai mit Rang sieben bei der PGA Championship, womit er als erster Österreicher eines der vier Major-Turniere im Weltgolf in den Top 10 beendete. Nur zwei Monate später übertraf Straka seine eigene Bestmarke mit Rang zwei bei den British Open. Damit hatte sich der zweifache PGA-Tour-Sieger endgültig in die Weltspitze geschlagen.

Seine stets gezeigte Ausgeglichenheit wird beim Ryder Cup einem ultimativen Stresstest unterzogen. Selbst Routiniers wie der Nordire Rory McIlroy (siebente Teilnahme 2023) berichten ehrfürchtig, aber durchaus auch freudvoll von schlotternden Knien und zitternden Händen, wenn sie vor der tobenden Meute zum ersten Abschlag schreiten. Der ruhige Strandurlaub lässt sich bestimmt auch nachholen.

TEAM EUROPA
-) Rory McIlroy (Nordirland/7. Teilnahme)
-) Jon Rahm (Spanien/3)
-) Robert MacIntyre (Schottland/1)
-) Viktor Hovland (Norwegen/2)
-) Tyrrell Hatton (England/3)
-) Matthew Fitzpatrick (England/3)
-) Tommy Fleetwood (England/3)
-) Sepp Straka (Österreich/1)
-) Justin Rose (England/6)
-) Shane Lowry (Irland/2)
-) Nicolai Hojgaard (Dänemark/1)
-) Ludvig Aberg (Schweden/1)

TEAM USA
-) Scottie Scheffler (2)
-) Wyndham Clark (1)
-) Brian Harman (1)
-) Patrick Cantlay (2)
-) Max Homa (1)
-) Xander Schauffele (2)
-) Brooks Koepka (4)
-) Jordan Spieth (5)
-) Collin Morikawa (2)
-) Sam Burns (1)
-) Rickie Fowler (5)
​​​​​​​-) Justin Thomas (3)

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