Golf-Sensation: Sepp Straka wurde Zweiter bei den British Open
Es ist geradezu sensationell, wie beharrlich Sepp Straka auf der Erfolgsbahn bleibt. Als könnte ihn nichts aus dem Konzept bringen.
Nach seinem zweiten PGA-Triumph beim John Deere Classic in Illinois samt persönlicher Rekordrunden, schreibt der gebürtige Wiener österreichische Sportgeschichte. Dass der 30-Jährige als erster Österreicher die British Open, eines der vier Majors, unter den Top Ten beendet, hatte sich schon zur Halbzeit abgezeichnet. Dass er aber das mit 16,5 Millionen Dollar dotierte Turnier im Royal Liverpool Golf Club auf Rang zwei abschließt, war wohl nicht einmal in seinen schönsten Träumen vorgekommen.
Beharrlichkeit
Straka blieb konstant, sah auch vom Regenwetter die Felle nicht davonschwimmen. Dritter war Straka zur Halbzeit, in den Schlusstag ging er als geteilter Vierter. Und zum krönenden Abschluss teilt er sich mit einem Score von sieben unter Par (insgesamt 277 Schläge) Platz zwei mit US-Masters-Champ Jon Rahm, dem Australier Jason Day, der auch schon als Siegerliste eines Majors (PGA Championship) eintrug, und dem 21-jährigen südkoreanischen Supertalent Tom Kim. Die gesamte restliche Elite der Weltstars wie Rory McIllroy oder Brooks Koepka landete hinter Straka. Da bereitet das Preisgeld von 1,095 Millionen Dollar (rund 980.000 Euro) noch mehr Freude.
Sepp Straka wurde 1993 in Wien geboren und lernte das Golfspiel in Oberwaltersdorf (Fontana). Als Jugendlicher zog er nach Georgia, wo er die Universität abschloss. 2019 war er der erste Österreicher auf der PGA-Tour, dort gab es zwei Titel
Vier Majors
gibt es – wie beim Tennis. Beim Golf sind die bedeutendsten Turniere das US Masters, die US Open, die British Open und die US-PGA-Championship
Dass der führende US-Amerikaner Brian Harman schon bald unerreichbar war, kristallisierte sich schnell heraus. Der 36-Jährige war die ganz große Sensation des Turniers, das er mit seinem ersten Major-Titel abschloss. Und das mit einem Score von 13 unter Par. Für ihn war es der größte Karriere-Erfolg. Ein Erfolg, den er auf der letzten Runde, auf der alle Augen auf ihn gerichtet waren seine Kontrahenten schon ausgespielt hatten, so richtig genießen konnte. Harman ist in der Weltspitze angekommen.
"Ich bin sehr zufrieden. Ich habe in der Vergangenheit kein sehr gutes Linksgolf gespielt, ich hatte da nicht viel Erfahrung", sagte Straka, dem das nasse Wetter zugesetzt hatte: "Es ist schwer, da aggressiv zu sein. Hut ab vor Brian, wie der bei diesen Bedingungen gespielt hat."
Erfolgsliste
Dort ist auch Straka kein Unbekannter. Immerhin hat er Bestleistungen bei Majors betreffend nur einen eigenen Rekord gebrochen. Denn das bisher beste Major-Ergebnis eines Österreichers ist der siebente Rang, den er im Mai bei der PGA Championship geschafft hat. Er war damit der erste ÖGV-Golfer mit einem Top-Ten-Resultat bei einem der vier großen Traditionsturniere. Bei den British Open hielt der Wiener Markus Brier mit Rang zwölf im Jahr 2007 die Bestmarke, bis vor zwei Monate war dies auch das rot-weiß-rote Major-Highlight.
Auch schön: Straka hat als zweiter Österreicher nach Bernd Wiesberger das Ticket für den Ryder-Cup fix (25.9.-1.10.).
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