Belgische Paralympics-Siegerin: Tod durch Sterbehilfe

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Marieke Vervoort, die 2016 als Handbikerin Gold gewonnen hatte, wurde 40 Jahre alt.

"Ich habe alle Papiere griffbereit, aber ich genieße nach wie vor jeden kleinen Moment", hatte Marieke Vervoort vor drei Jahren bei den Paralympics in Rio de Janeiro gesagt. Damit bezog sich die Belgierin auf die Inanspruchnahme von Sterbehilfe, die in ihrer Heimat erlaubt ist. Vervoort litt an einer degenerativen Muskelerkrankung, die ständige Schmerzen hervorrief und sie kaum schlafen ließ. Nun ist Vervoort 40-jährig gestorben. Freiwillig.

Ihren Tod hatte Vervoort schon seit 2008 geplant, am Dienstag war es soweit. Sie starb in Anwesenheit ihrer Familie und Freunde, mit denen sie noch einmal mit einem Glas Sekt anstieß. Damit ist ihr letzter Wunsch in Erfüllung gegangen.

Arzt konnten nichts mehr machen

Vervoorts Zustand habe sich in letzter Zeit massiv verschlechtert. "Ich werde immer depressiver, diese Gefühle hatte ich vorher nie. Ich weine sehr oft", verriet sie dem englischen Blatt Telegraph. Ihr Sehvermögen schwand immer mehr, bei einem Auge lag die Sehkraft nur noch bei 20 Prozent, beim anderen bei zehn Prozent.

"Mein Arzt sagt, er könne nichts mehr machen", sagte Vervoort, die seit dem Jahr 2000 dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen war. Mit der Zeit wurde sie vom Hals abwärts gelähmt, ein komplexes Schmerzsyndrom sowie schwere epileptische Anfälle kamen hinzu.

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