Beachvolleyball: Die heißeste WM der Geschichte

Die Beachvolleyball-WM war ein Zuschauer-Magnet.
Wien hat sich mit der Austragung der Titelkämpfe für die Zukunft empfohlen - das Wetter hat für Rekorde gesorgt.

Das Veranstaltungsteam um Hannes Jagerhofer war sich bis zum ersten Spiel nicht sicher, ob die WM auf der Donauinsel angenommen wird. Schon vor dem Finaltag am Sonntag war klar: Das Turnier wurde zum größten, das es je auf der World Tour gegeben hat. Bis Samstag pilgerten laut offiziellen Zahlen der elektronischen Überwachung 150.000 Zuschauer auf das WM-Gelände. Das Ziel von 120.000 wurde also locker erreicht.

Die Ungewissheit

"Wir sind wirklich sehr glücklich", sagt Reinhard Lischka, der Projektleiter der Veranstaltung. "Wir haben nicht gewusst, was nach der Übersiedlung nach Wien auf uns zukommt. Dass die Veranstaltung so positiv aufgenommen wird, ist der Ritterschlag."

Sportliche Erfolge

Dazu kommt, dass der Erfolg von Clemens Doppler und Alexander Horst dem Turnier einen weiteren Schub gegeben hat. Das brachte noch einmal mehr Zuschauer und mehr Berichterstattung. Und der Finalsieg der deutschen Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst wirkte sich auch positiv auf die Resonanz in Deutschland aus.

Die Zuschauerzahlen und die stimmungsvollen Bilder waren aber nur dank des guten Wetters vom ersten bis zum neunten Turniertag möglich. Die extreme Hitze mit Temperaturen bis zu 38 Grad im Schatten und mehr als 60 Grad über dem Sand hatte freilich überraschend geringe Auswirkungen. Viele Athleten stöhnten zwar, sie sind derart hohe Temperaturen aber durchaus gewöhnt.

Hitzige Spiele

Die Zuschauer waren ebenfalls gut vorbereitet. Bis zum Finalwochenende hatte es bei den Sanitätern 410 Interventionen und nur neun Transporte zu weiteren Untersuchungen gegeben. Weil die Veranstalter zusätzliche Brunnen auf dem Gelände aufstellten, waren Einsätze wegen der Hitze weniger häufig als befürchtet.

Beeindruckend war die Sicherheitszentrale der WM. Das gesamte Gelände wurde mit Kameras überwacht. Zuschauerströme konnten so geleitet werden und das Stadion gut gefüllt werden.

Skurrile Werbung

Dass ein Budget von neun Millionen Euro nur mit der Hilfe von vielen Sponsoren möglich wird, ist klar. Dennoch gab es skurrile Ideen der Werbewirtschaft. So hießen zum Beispiel die grazilen Cheerleader "Steyr Traktoren Beach Dancers". Oder es wurde in der "Red Bull Arena" aus dem einstigen "Monster-Block" der "Power-Block", der nicht an ein Konkurrenzprodukt erinnert. Und Veranstalter Hannes Jagerhofer ließ sich für die Stadionzeitung tatsächlich auf dem Produkt des Klo-Sponsors sitzend fotografieren.

Die Zukunft

Dass Wien weiterhin ein Standort auf der Swatch Major Serie sein wird, ist wahrscheinlich. Entschieden ist aber noch nichts. Ab kommender Woche wird es Gespräche der Entscheidungsträger geben. Wiens Sportstadtrat Andreas Mailath-Pokorny betonte schon vor dem Turnier die Wichtigkeit in Bezug auf das Image der Stadt bei jungen Menschen.

Da Wien spätestens im Jänner eine neue politische Führung haben soll, wird der neue Bürgermeister wohl gerne ein solches Prestigeobjekt auf der Donauinsel behalten wollen.

Noch-Volleyball-Präsident Peter Kleinmann ist sich sicher: "Man hat immer gesagt, Klagenfurt kann man nicht toppen. Man kann. Jetzt ist Wien das Mekka des Beachvolleyballs."

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