Australian Open: Die 28. Episode im Sister Act

Im Duell mit ihrer Schwester ist Serena Williams die Favoritin.
Venus und Serena Williams prägen seit 19 Jahren das Damen-Tennis. Wer gewinnt am Samstag?

Als Serena Williams und ihre Schwester Venus zum ersten Mal im Profi-Tennis gegeneinander spielten, hieß der amerikanische Präsident Bill Clinton. Das war im Jahr 1998. Schauplatz waren die Australian Open in Melbourne, Runde zwei. Die damals 17-jährige Venus besiegte die damals 16-jährige Serena 7:6, 6:1.

19 Jahre und drei US-Präsidenten später schließt sich in Melbourne der Kreis. Zum 28. Mal treffen die beiden Amerikanerinnen aufeinander. Im Endspiel des Grand-Slam-Turniers am Samstag (9.30 Uhr MEZ/live Eurosport) wird die mittlerweile 35-jährige Serena gegen die 36-jährige Venus von allen favorisiert – außer vielleicht von Serena Williams selbst: "Sie ist mein härtester Gegner. Niemand hat mich öfter besiegt als Venus." Elf Mal, um genau zu sein. Freilich gibt es auch niemanden, der Venus Williams öfter besiegt hat als die kleine Schwester (16-mal).

In nahezu jeder Statistik hat Serena Williams die Nase vorn: Turniersiege (71:49), Major-Titel im Einzel (22:7), Karrierepreisgeld (82 Millionen Dollar zu 34 Millionen).

Auch reich dekoriert sind die Geschwister. Doch nicht nur als Gegnerinnen sorgten sie für Schlagzeilen. Seite an Seite gewannen sie im Doppel 14 Grand-Slam-Trophäen und drei olympische Goldmedaillen. Niemand prägte das moderne Damen-Tennis stärker als Serena und Venus Williams.

Und dennoch ist dieses neunte Grand-Slam-Finalduell eine kleine Sensation. An ein Comeback von Venus Williams hatten nur noch die wenigsten geglaubt.

Ein ewiges Duell

Das letzte Grand-Slam-Finale erreichte Venus 2009 in Wimbledon, wo sie gegen Serena verlor. Bei den Australian Open in Melbourne stand sie überhaupt erst ein einziges Mal im Endspiel, das sie 2003 gegen Serena verlor.

"Sie musste viel durchmachen in ihrer Karriere, ich musste viel durchmachen. Egal, was jetzt passiert, wir haben gewonnen", sagte Serena nach ihrem mühelosen Halbfinalsieg gegen die Kroatin Mirjana Lucic-Baroni (6:2, 6:1). Dagegen hatte Venus im Duell mit Landsfrau Coco Vandeweghe hart zum kämpfen (6:7, 6:2, 6:3). "Das ist mehr, als ich mir erträumt habe", betonte Venus Williams. Das hatte sie schon einmal gesagt, nach ihrer ersten Olympia-Goldenen. Das war im September 2000. Kurz darauf wurde George W. Bush Präsident der USA.

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