Australian Open: Nadal zum Auftakt ohne Mühe

Nadal machte mit Estrella Burgos kurzen Prozess.
Rafael Nadal fertigte zum Start in Melbourne Victor Estrella Burgos in beeindruckender Weise ab.

Unbarmherzig, stark, aber nach dem Matchball äußerst herzlich zu seinem Gegner: Rafael Nadal hat am Montag in Melbourne seine Knie für spätere Aufgaben schonen können. Nach 94 Minuten hieß es gegen Victor Estrella Burgos aus der Dominikanischen Republik 6:1,6:1,6:1, der 37-Jährige war gegen den Spanier chancenlos. Nadal gilt mit Titelverteidiger Roger Federer als Favorit für die Australian Open.

"Es ist ein positiver Start mit einem guten Resultat. Ich bin natürlich glücklich", sagte Nadal, der im Vorjahrs-Finale Federer nach fünf spannenden Sätzen unterlegen war. "Wenn du einige Monate kein offizielles Match spielst, ist es immer ein bisschen schwieriger." Der 31-jährige, der dieses Jahr ja erstmals ohne seinen Langzeitcoach und Onkel Toni Nadal nach Australien gereist ist, hat in Melbourne 2009 erst einmal gewonnen. Gegen den Argentinier Leonardo Mayer wird er in Runde zwei wohl etwas mehr gefordert werden.

Nadal bedankte sich in der Rod Laver Arena beim Publikum: "Es ist einzigartig hier und schön, dass ich wieder die Chance habe, vor euch zu spielen." Auf Fragen wie lange er wohl noch weitermachen wird, ließ er sich nicht ein. "Eines Tages werde ich nicht mehr spielen können, darum will ich jeden Tag genießen und nicht daran denken, wie lange es noch geht."

Keine Williams-Schwester dabei

Für die USA war der erste Grand-Slam-Tag des Jahres alles andere als ein Spiegelbild von 2017, besonders bei den Damen. Knapp vier Monate nach dem Triumphzug der US-Ladies in New York, als vier US-Amerikanerinnen ins Halbfinale eingezogen waren, erwischte es gleich mehrere Hochkaräter. Darunter auch die Vorjahresfinalistin in Melbourne, Venus Williams, die damit ihren fünften WTA-Rang verlieren wird. Die 37-Jährige musste sich der wieder erstarkten, ungesetzten Schweizerin Belinda Bencic mit 3:6,5:7 beugen.

Da Serena Williams nach der Geburt ihres Kindes noch pausiert, steht damit keine der Williams-Sisters in der zweiten Melbourne-Runde - da muss man in der Historie schon 20 Jahre zurückblättern, um das wiederzufinden. Vor der siebenfachen Major-Siegerin Venus Williams hatte sich, allerdings wenig überraschend, auch die US-Open-Siegerin Sloane Stephens gleich verabschieden müssen. Sie unterlag der Chinesin Zhang Shuai mit 6:2,6:7(2),2:6. Wenig überraschend, weil es für Stephens seit ihrem Triumph in Flushing Meadows Niederlagen regnet - sie hat nun alle acht Matches seither verloren. Ausgeschieden ist auch schon US-Open-Halbfinalistin Coco Vandeweghe, damit ist nur noch die US-Open-Finalistin, Madison Keys, im Bewerb.

Sock, Isner, Anderson out

Und bei den Herren lief es für die Amerikaner auch nicht besser: Der als Nummer acht gesetzte Jack Sock, der im Finish der vergangenen Saison für Furore gesorgt hatte, unterlag völlig unerwartet dem Japaner Yuichi Sugita in vier Sätzen. Und auch für die Nummer 16, John Isner, war gegen den Australier Matthew Ebden, nach 1:3-Sätzen Schluss.

Zu ihnen gesellte sich auch der Südafrikaner und US-Open-Finalist 2017 Kevin Anderson. Er musste sich trotz 35 Assen dem nach der Absage von Andy Murray einzigen Briten im Feld, Kyle Edmund, nach 3:59 Stunden mit 7:6(4),3:6,6:3,3:6,4:6 im fünften Satz beugen. Der 23-jährige Edmund ist übrigens in Südafrika geboren, lebt allerdings seit 20 Jahren in England.

Es gab mehrere weitere Herren-Matches, die an der Vier-Stunden-Grenze kratzten, am längsten brauchte der Norweger Casper Ruud (Nr. 25), ehe er den Franzosen Quentin Halys nach 4:16 Stunden mit 6:3,3:6,6:7(5),7:5,11:9 ausgeschaltet hatte.

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