ATP-Finale: Starker Raonic schlägt Thiem

Thiem gelang gegen den stark aufschlagenden Kanadier kein Break.

Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem hat am Donnerstag bei den ATP-Finals in London sein letztes Match in der Gruppe "Ivan Lendl" gegen den Kanadier Milos Raonic mit 6:7(5),3:6 verloren und verpasste damit den Aufstieg ins Semifinale. Der 23-Jährige kann nach seinem Debüt bei diesem Event aber positiv bilanzieren. Er besiegte Gael Monfils (FRA) und holte gegen Novak Djokovic (SRB) einen Satz.

Der als Nummer acht geführte Thiem hielt in seinem 82. und letztlich letzten Saison-Match den ersten Satz gegen den Aufschlag-"Riesen" Raonic offen. Seinerseits ließ er mit einer konzentrierten Leistung keinen Breakball gegen sich zu, fand aber auch seinerseits keinen vor. Das Erreichen des Tiebreaks war freilich schon ein Erfolg, und Thiem lag bei 4:2 auch mit einem Minibreak voran. Der als Nummer vier gesetzte Raonic brachte den Satz allerdings primär mit seiner Aufschlagstärke doch noch nach Hause.

Der verflixte zweite Satz

Wie schon gegen Djokovic und Monfils erwischte Thiem keinen guten Einstieg in den zweiten Satz und gab gleich im ersten Game seinen Aufschlag ab. Dieses Manko war nicht mehr wettzumachen. Der auch spielerisch durchaus gefällige Raonic breakte den im zweiten Satz doch etwas fehleranfälligeren Niederösterreicher letztlich ein zweites Mal, womit die Partie nach exakt 1:30 Stunden beendet war. Raonic ist der erste Kanadier im Halbfinale des Saison-Abschlussturniers, Thiem wäre der erste Österreicher gewesen.

ATP-Finale: Starker Raonic schlägt Thiem
Britain Tennis - Barclays ATP World Tour Finals - O2 Arena, London - 17/11/16 Canada's Milos Raonic celebrates during his round robin match with Austria's Dominic Thiem Action Images via Reuters / Tony O'Brien Livepic EDITORIAL USE ONLY.
"Es war ein großes Match für mich", resümierte Raonic im Siegerinterview und verdeutlichte den K.o.-Charakter des Spiels: "Es war kein Round-Robin-Match, sondern ein Viertelfinale." Im ersten Satz sei er der Glücklichere gewesen, drei Asse hätten ihm zum Satzgewinn verholfen. "Ich habe da meine Waffen nicht so einsetzen können." Letztlich verbuchte der 25-Jährige aber nicht nur erwartet mehr Asse als Thiem, sondern auch mehr Winner und beging weniger unerzwungene Fehler.

Für Thiem war schon die Qualifikation für das Saison-Finale der besten acht Spieler ein Riesen-Erfolg gewesen. Der French-Open-Halbfinalist und vierfache Turniersieger 2016 holte in der englischen Hauptstadt 200 ATP-Punkte und wird ab Montag als Nummer acht der Welt überwintern. Zudem hat er 358.000 US-Dollar brutto (334.516,91 Euro) für Teilnahme und Match-Sieg gewonnen.

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