ATP-Finale: Murray krönt sich in London
Es war eine Krönungszeremonie. Und das vor eigenem Publikum. Andy Murray krönte sich zum ersten Mal zum Sieger des ATP-Finales, aber vor allem: Er darf als Nummer eins des Jahres überwintern und wird im Jänner in Melbourne erstmals als Weltranglisten-Erster in ein Grand-Slam-Turnier gehen. Der 29-jährige schlug seinen gleichaltrigen Kollegen Novak Djokovic nach einer eindrucksvollen Performance 6:3 und 6:4. "Es ist einfach unglaublich", sagt der Champ, "wir haben so viele große Matches gespielt und viele habe ich auch verloren. Es ist etwas Spezielles Nummer eins zu sein. Auch Novak leistete heuer Großes.
Zwei Dominatoren
Novak Djokovic gehörte die erste Saisonhälfte. Nach dem Titel bei den Australian Open holte sich der Serbe auch jene von Indian Wells und Miami. Als Krönung triumphierte der bei den French Open und machte so seinen Karriere-Slam (Siege bei allen vier Grand-Slam-Turnieren) perfekt. Danach hatte "Djoker" fast doppelt so viele Punkte am Konto stehen, wie Andy Murray.
Vielleicht zu viel des Guten: "Paris war ein großes Ziel, da hat Novak möglicherweise etwas an Spannung verloren", sagt sein Trainer Marián Vajda. Denn dann kam die Zeit von Murray, der Wimbledon gewann, Olympiagold holte (da gab es aber keine Ranglisten-Punkte) und im Herbst auf allerhöchstem Level spielt. Der Sieg gegen Djokovic war der 24. in Folge. Und er steckte auch die Marathon-Spiele in London gegen Kei Nishikori und im Semifinale gegen Milos Raonic (um die 3:30 Stunden) weg. "Er ist eine verdiente Nummer eins, weil er ein grandioser Tennisspieler ist. Seit einem halben Jahr ist er klar der beste Spieler", sagt Thiem-Trainer Günter Bresnik.
Sensation im Doppel
Im Doppel gab es eine Überraschung: Der Finne Henri Kontinen und der Australier John Peers sicherten sich überraschend den Titel. Das als Nummer fünf gesetzte Duo schlug im Finale am Sonntag Raven Klaasen/Rajeev Ram (RSA/USA-7) mit 2:6,6:1,10:8. Zuvor hatten Kontinen und Peers alle drei Gruppenspiele für sich entschieden und im Halbfinale Bob und Mike Bryan aus dem Turnier geworfen.
Bereits vorher war festgestanden, dass Jamie Murray (Großbritannien) und Bruno Soares (Brasilien) das Jahr als erfolgreichstes Doppel der Welt abschließen würden. Nicolas Mahut aus Frankreich hat als einzelner Spieler die meisten Punkte im Doppel-Ranking gesammelt.
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