Auf Thiem wartet nun ein Zauberer

Akrobat: Der Franzose Monfils kann das Publikum verzaubern.
Dominic Thiem trifft heute auf den extravaganten aber angeschlagenen Gaël Monfils.

Eine richtige Wohlfühl-Oase, die O2-Arena in London. Nirgends sonst irgewndwo werden die Topstars so hofiert wie beim ATP-Finale. Die 24 Spieler (acht Einzel, 16-Doppelspieler) können nicht einfach auf den Court schleichen und wieder zurück ohne dass hier ein großes Spektakel gemacht wird. Auch Dominic Thiem war vor seiner 7:6-0:6-2:6-Niederlage gegen den fünffachen ATP-Final-Champ Novak Djokovic beeindruckt.

Beeindruckt

Vielleicht ein bisserl zu beeindruckt. "Er war außergewöhnlich nervös. Es war das erste Mal seit er auch bei Grand-Slam-Turnieren spielt, dass ich ihn so unrund gesehen habe. Die ganze Atmosphäre, der Aufwand, der mit den Spielern betrieben wird, das hat ihn schon beeindruckt", berichtet Trainer Günter Bresnik. Zumindest im ersten Satz tat es seinem Spiel nicht weh, ganz im Gegenteil.

Beeindruckend

"Dominic hat sich beeindruckend gezeigt, vor allem wenn man weiß, dass das sein Debüt bei den Word Tour Finals war", sagte Djokovic, der sich nicht über den verlorenen ersten Satz, aber danach über Journalisten ärgern musste. Sie interessierte vorwiegend der Schlägerwurf. Auf die Frage, ob er Angst hätte, dadurch bezahlen zu müssen, antwortete er: "Ich bin noch immer nicht gesperrt." Und was wäre gewesen, wenn der Schläger einen Zuschauer getroffen hätte? Antwort der Nummer zwei: "Es hätte in der O2-Arena auch schneien können, hat es aber nicht."

Egal. The show must go on. Für beide heute. Djokovic trifft um 21 Uhr (MEZ) auf den Kanadier Milos Raonic, der Sonntag Gaël Monfils besiegt hat. Und der Franzose ist heute (15 Uhr MEZ, live ORF Sport +) Gegner von Thiem. Der Ranglisten-Sechste, der wie Thiem das erste Mal beim ATP-Finale aufspielt, würzte sein Spiel auch hier in London wie üblich mit Showelementen. Was Thiem allerdings eher beunruhigt: "Er ist unberechenbar. Ich darf mich nicht auf sein Spiel verlassen."

Gehandicapt

Einmal konnte es der 23-Jährige tun, als er ihn in Umag auf dem Weg zum zweiten ATP-Titel im Semifinale schlug. Heuer hätte es in Cincinnati ein zweites Duell geben können, da gab der 30-Jährige aber aufgrund einer Rücken-Verletzung w.o. Und zuletzt waren seine Ärzte und Physiotherapeuten mit einer Rippenverletzung beschäftigt. "Das wird hart. Ich habe nicht viel Zeit, mich zu erholen", sagte Monfils, der sich nicht pumperlgsund und spritzig fühlt. "Nach zwei, drei Mal laufen, hat mein Herz zu pumpen begonnen und meine Beine sind schwer geworden."

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