Angst in Afghanistan: Wie Sportlerinnen "um Leben oder Tod" kämpfen

Radsportlerin Masomah Ali Zada war in Tokio dabei: „Ich repräsentiere 82 Millionen Flüchtlinge“
Im von den Taliban regierten Land haben es Frauen schwer. Auch Sportlerinnen. Viele sind geflüchtet und wollen nicht aufgeben.

Friba Rezayee schrieb mit 18 Jahren Geschichte, als sie 2004 als erste Frau ihres Landes an Olympischen Sommerspielen teilnahm – im Judo. Sie brachte damals Afghanistan nach dem Fall der Taliban zurück auf die Bühne des Weltsports und inspirierte in ihrer Heimat Hunderte Mädchen, Sport zu betreiben.

Judo kam in den 80er-Jahren durch einen Deutschen, der Polizisten trainierte, nach Afghanistan. Ursprünglich durften nur Männer kämpfen, mit dem Fall der Taliban im Jahr 2001 auch Frauen. Der norwegische Diplomat und Olympia-Teilnehmer von 1992 Stig Traavik war der Erste, der mit den afghanischen Frauen trainierte. Schon 2004 reiste Friba Rezayee zu den Spielen nach Athen.

17 Jahre später, bei den Spielen in Tokio, waren fünf Athleten aus Afghanistan dabei, darunter eine Frau. Die Leichtathletin Kamia Yousufi startete über 100 Meter. Die Eltern stammen aus Kabul, sie kam im Iran auf die Welt, wo sie auch lebt. Dort konnte sie aber keine Wettbewerbe bestreiten, weil es Iranerinnen untersagt ist, gegen afghanische Flüchtlinge anzutreten.

Kommentare