Grünes Licht für roten Tabubruch

Routiniers unter sich: Niessl, Fischer
Ernste Mienen und überschaubare Proteste bei Hans Niessls Angelobung zum Landeschef.

A Hand voll Leut’ im Widerstand“, tönt ein Austropop-Lied aus den Lautsprechern. Etwas mehr als eine Handvoll sind zwar schon gekommen, der Protest gegen die Angelobung von Hans Niessl ist dennoch überschaubar: Etwa 70 Demonstranten protestierten gestern vor der Hofburg gegen Rot-Blau im Burgenland. Ihnen standen etwa gleich viele Polizisten gegenüber.

Die Kundgebung hat SOS Mitmensch organisiert. Ein Ordnungsruf für Niessl sollte es sein. Organisator Alexander Pollak will „ein Zeichen setzen, dass es uns nicht egal ist, wer regiert.“ Man dulde keine Koalition mit Rassisten, weder im Bund noch in den Ländern, sagt er.

Parolen sind nicht viele zu hören, dafür Musik und Glockengeläut. In Anlehnung an den ehemaligen burgenländischen Landtagspräsidenten Gerhard Steier, der seinem Nachfolger aus Protest gegen Rot-Blau die Ordnungsglocke für die Sitzungsführung nicht übergeben wollte, wird auch am Ballhausplatz fleißig geklingelt.
Doch so laut Gebimmel und Ordnungsrufe auch waren – Hans Niessl hat sie wohl nicht gehört. Er betrat die Hofburg vorsorglich durch den Hintereingang.

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