Genuss liegt für Italiener an erster Stelle

Italiener genießen ihren Österreich-Urlaub immer öfter in den Bergen
Hightech-Wald auf der Expo in Mailand soll Lust auf Österreich machen

Mit einer goldenen Wandernadel sind die Italiener nicht in die Berge zu locken. „Sie gehen lieber flanieren“, sagt Michael Strasser, der bei der Österreich Werbung (ÖW) für den italienischen Markt zuständig ist. Die Weltausstellung in Mailand kommt ihm da gerade recht. Mehr als 500 Medienberichte hat es schon vom Österreichstand – „einem Hochtechnologiewald, bei dem kein Blatt dem Zufall überlassen wurde“ – gegeben. Bis zu einer Stunde stellen sich die Besucher an, um den Wald zu besuchen – gerade so, als würde es in ganz Italien keinen Baum geben, wundert sich selbst Strasser.

Den Haupturlaub verbringen die Italiener am Meer und damit im eigenen Land. Wird ein Zweiturlaub im Sommer gebucht, steht Österreich besonders bei den Norditalienern ganz oben auf der Liste: Allen voran Wien, Seefeld in Tirol und Salzburg. Italiener sind klassische Kultur-Reisende, fahren aber auch immer öfter in die Berge. „Allerdings nicht um beim Wandern zu schwitzen. Ihnen reicht es, wenn sie die Berggipfel von der Ferne sehen“, spitzt es Strasser zu. „Italiener sind Genussmenschen.“ Und zum Dolce Vita gehört auch gutes Essen. Deswegen sind die Tagesausgaben italienischer Urlauber mit 158 Euro am Tag auch relativ hoch. „Nach drei Jahren Wirtschaftskrise geht es mit Italien jetzt langsam wieder aufwärts,“ freut sich Petra Stolba, Geschäftsführerin der ÖW.

Wichtiger Gast

Italien ist nach Österreich, Deutschland, Schweiz und den Niederlanden der fünftwichtigste Herkunftsmarkt für den österreichischen Tourismus (2014: 2,8 Millionen Gästenächtigungen). Von Jänner bis Mai 2015 gab es ein Plus von vier Prozent bei den Nächtigungen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Italiener nach Österreich - zwei Drittel davon im Sommer. Mehr als 41 Prozent nächtigen in vier oder 5 - Stern Hotels. Umgekehrt ist Italien die wichtigste Reisedestination für Österreicher. 20 Prozent aller Reisen gingen 2014 zu unserem südlichen Nachbarn.

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