FIS-Rennchef Waldner droht Kvitfjell mit Weltcup-Entzug

FIS-Renndirektor Markus Waldner hat dem Weltcup-Veranstalter Kvitfjell wegen der schlechten Bedingungen die Rute ins Fenster gestellt. Sollten sich die Begebenheiten bis zu den beiden Herren-Abfahrten am Freitag und am Samstag nicht entscheidend bessern, werden dort ab kommender Saison keine Weltcup-Rennen mehr stattfinden, erklärte Waldner am Donnerstagabend in der Mannschaftsführersitzung.

Waldner kritisierte sowohl die mangelnde Pistenpräparierung als auch die viel zu geringe Anzahl der vorhandenen Arbeiter. Diese seien zudem nicht gut genug geschult. "Wir sind erste Liga und das ist Unterliga-Niveau", sagte Waldner. "Ich habe ihnen die Leviten gelesen." Am Donnerstagabend gab es vom Veranstalter im norwegischen Ort daher eine interne Krisensitzung.

In Kvitfjell hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme mit der Organisation gegeben. Negativer Höhepunkt war der schwere Sturz von Matthias Lanzinger im Jahr 2008, in dessen Folge dem Salzburger - auch aufgrund einer nicht lückenlos funktionierenden Rettungskette - der linke Unterschenkel amputiert werden musste.

Das Abfahrtstraining am Donnerstag musste laut Waldner wegen einer nicht rechtzeitig vorhandenen Farbmarkierung auf der Piste nach hinten verschoben werden. Dazu waren versprochene Pistengeräte nicht vor Ort. Teilweise mussten die Läufer selbst mithelfen, die Strecke freizurutschen. Zu allem Überfluss kollidierte der Schweizer Carlo Janka im Training beinahe noch mit einem Pistenarbeiter, der sich auf der Strecke befand.

Waldner will den Norwegern nur noch eine letzte Chance geben. "Wir haben eine Liste von sehr guten Veranstaltern, die nur darauf warten, in den Weltcup hineinzukommen", erklärte der Südtiroler.

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