Christopher Schärf

Christopher Schärf
Der Schauspieler glänzt im Murnberger-Film "Nichts zu verlieren" an der Seite von Georg Friedrich. Eine Rolle, die dem Wiener seine erste ROMY-Nominierung einbringt.

Christopher Schärf hat gerade einen Lauf. Wird in Österreich eine neue Serie, ein neuer Film vorgestellt, ist der 39-jährige Schauspieler oftmals gesetzt. Meistens gibt er dabei den Wiener Strizzi, der mit einer großen Gosch’n und schlechter Frisur, aber auch mit großem Ego durch die Unterwelt zieht und sich dabei mehrmals am Tag die Nase pudert.

Zuletzt schnupfte der Schauspieler, der in New York zwischen 2011 und 2013 am William Esper Studio die Schauspielausbildung absolviert hat, im ORF-„Tatort“ „Her mit der Marie“ als Sohn des ehemaligen Rotlichtkönigs Dokta (Erwin Steinhauer) das Marschierpulver zur Betäubung. Aber der in Mödling geborene Schärf hat schauspielerisch mehr zu bieten als den Kleinkriminellen und Hobby-Zuhälter mit Hang zum Größenwahn. 

Achterbahn
Von den Strizzi-Rollen habe er noch nicht genug, wie er im KURIER-Interview anlässlich der TV-Premiere des ORF-Landkrimis „Achterbahn“ sagte. „Das sehe ich total gelassen, denn ich habe in letzter Zeit auch ganz andere Charaktere in Filmen und Serien verkörpert. Ich spiele den Gangster genauso gerne wie einen zerbrechlichen, feinfühligen Mann, einen Lehrer oder einen Politiker oder Drogenabhängigen. All diese Figuren habe ich schon gespielt.“

Überzeugen kann man sich davon etwa in der Tragikomödie „Nichts zu verlieren“, in der er unter der Regie von Wolfgang Murnberger an der Seite von Georg Friedrich einen Reisebus entführt und nicht nur für Lacher, sondern auch für berührende Momente sorgt. Für diese Rolle ist Christopher Schärf auch zum ersten Mal für eine ROMY nominiert. Mit dem österreichischen Regisseur Wolfgang Murnberger hat Schärf denn auch einen seiner ersten Spielfilme gedreht: „Der schwarze Löwe“ (2007).

Christopher Schärf

Zwei etwas unglücklich agierende Kriminelle: Richy (Georg Friedrich) und Tom (Christopher Schärf, rechts)

Sein erstes größeres Projekt war aber der österreichische Kinofilm "Augenleuchten" von Wolfram Paulus aus dem Jahre 2003. Sein Fernsehdebüt feierte Schärf im selben Jahr in der Serie "Julia – Eine ungewöhnliche Frau" mit Christiane Hörbiger.

Abseits von kleineren Nebenrollen in verschiedenen Fernsehfilmen und TV-Serien wie dem "Tatort" oder "SOKO Wien" hatter er im Filmdrama "Einer von uns" von Stephan Richter seinen großen Auftritt: Dafür erhielt Schärf 2016 auch den den Österreichischen Filmpreis für die beste männliche Nebenrolle.

Zuletzt war Schärf im Kino in der Komödie „Womit haben wir das verdient“ als Liebhaber von Pia Hierzegger zu sehen. Seit Anfang des Jahres ist er in der erfolgreichen Sky-Eigenproduktion „Der Pass“ präsent, wo er einen volksverbundenen, machtgeilen und hinterfotzigen Politiker im Trachtenanzug spielt.

Bis Ende März wird Christopher Schärf viel Zeit in Deutschland verbringen. Er steht in Berlin und Frankfurt für die neue Netflix-Serie „Skylines“ vor der Kamera.

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