Patricia Aulitzky: Die große Lust auf neue Wege

Patricia Aulitzky: "Ich will mich ausprobieren"
Schauspielerin Patricia Aulitzky über "Lena Lorenz", Rollen-Vielfalt und ihren Hang zur Musik.

Mit dem Falco-Film "Verdammt, wir leben noch!" hatte ROMY-Nominee Patricia Aulitzky eben wieder im Fernsehen Hochkonjunktur. Die Erinnerung an den Todestag Falcos war zugleich ein Jubiläum für sie und Manuel Rubey. "Das war damals vor zehn Jahren unglaublich aufregend. Es war für uns beide die erste große Rolle samt erster Film-Sex-Szene, vor der wir sehr nervös waren", erinnert sich die 38-Jährige. Das Wiedersehen mit dem Film gibt ihr ein gutes Gefühl, denn " Lena Lorenz" hat sie zwar einem breiten Publikum bekannt gemacht, aber "ich brauche immer auch andere Rollen wie in ,Pregau‘ oder aktuell ,Blind ermittelt‘, um mich auszuprobieren."

In den vergangenen vier Jahren war die ZDF/ORF-Heimat-Reihe der jährliche Fixpunkt als Schauspielerin und der brachte ihr heuer die zweite ROMY-Nominierung ein. 16 90-Minüter hat sie in der Rolle der Berghebamme gedreht. "Mir ist die Figur wirklich ans Herz gewachsen und die Geschichten streifen wichtige Themen."

Mehr Tiefe

Aulitzky würde sich aber manchmal mehr Tiefe und dafür ein Bergbild weniger wünschen. "Aber die Menschen schauen das gern und als Schauspieler kann man im vorgegebenen Rahmen nur alles anbieten, alles geben. Über das Gesamtprodukt entscheidet dann der Zuschauer."

Der jüngste Streich der in Salzburg und Tirol aufgewachsenen Aulitzky ist jedoch "Blind ermittelt", in der sie die Schwester des von Philipp Hochmair gespielten Ermittlers gibt, der bei einem Bombenanschlag das Augenlicht verloren hat. "Ein gutes Buch und ein guter, junger Regisseur, das macht Spaß, und das erst recht mit Philipp. Und für mich geht’s da in eine völlig andere Richtung." Was sich schon am Look mit Stirnfransen und dunklem Haar zeigen wird. Diese ARD/ORF-Reihe könnte noch im ersten Halbjahr Premiere haben.

"Mir ist die Vielfalt wichtig – ob das eine große oder kleine Rolle ist, darum geht es gar nicht so sehr", sagt Aulitzky, die im ROMY-Jahr auch noch in der ersten ServusTV-Serie "Trakehnerblut" oder in Adrian Goigingers vielfach ausgezeichnetem Kino-Film "Die beste aller Welten" zu sehen war. "Ich liebe es, mich in neue Leben, Figuren und Persönlichkeiten zu versetzen. Ich brauch’ die Veränderung wie eine Pflanze Wasser. Das inspiriert mich und macht mich glücklich."

Veränderung

Ausgetretene Pfade sind nicht das ihre. "Ich habe heuer überhaupt vor, viel auszuprobieren und Neues anzugehen", erklärt die Viel- und Gern-Reisende, die eben Südamerika mit einem alten VW-Käfer und auf dem Rücken von Pferden durchquert hat. Dazu gehören etwa Gastauftritte mit Philipp Hochmairs Band Elektrohand Gottes bei Terminen im April und Mai im Burgtheater. Auch entwickelt sie ihr Musik- und Rezitationsprogramm "Ein Leben lang im Nebenland", mit dem sie bei "Wachau in Echtzeit" gastierte, weiter.

Und vielleicht entlädt sich diese geballte Kreativität auch noch hinter der Kamera. "Ich habe einiges an Stoff-Ideen, weiß aber, dass ich ein Teamplayer bin. Menschen, die auf einer Wellenlänge mit einem agieren, zu finden, ist nicht ganz einfach. Aber die Ideen, die sind schon da."

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