Die Alpenrepublik ist beliebtestes Ziel im Winter, Nummer 2 bei Kurztrips und Nummer 5 bei der Haupturlaubsreise.
08.03.18, 14:01
Die Deutschen haben im abgelaufenen Jahr verstärkt Urlaub in
Österreich gemacht. "Bei den Winterzielen ist Österreich mit Abstand die Nummer eins", sagte Marktforscher Martin Lohmann am Rande der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin. Der größte Konkurrent ist hier allerdings die Fernreise, geht aus der aktuellen deutschen Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hervor.
"Es gibt Leute, die sich beides leisten können", so Lohmann. Sie entschieden sich dann für eines von beiden. Es handle sich zwar um zwei völlig unterschiedliche Produkte, aber die Reisesaison ist dieselbe. Bei den Fernreisen der Deutschen dominieren Südostasien, USA/Kanada und Südafrika. Der Marktanteil der weit entfernt liegenden Destinationen stieg im Zehnjahreszeitraum 2007 bis 2017 von 6 auf 8,4 Prozent.
Die Semmeringbahn, eine Teilstrecke der Südbahn in Österreich, war die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas. Sie gilt als Meilenstein der Eisenbahngeschichte und ist seit 1998 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Auf einer Strecke von 41 Kilometern, die Luftlinie der beiden Entdpunkte beträgt nur 21 Kilometer, überwindet sie von Gloggnitz bis zum Scheitelpunkt eine Höhendifferenz von 459 Meter und von Mürzzuschlag 271 Meter. Der Streckenverlauf wird von 14 Tunneln, 16 Viadukten und über 100 gewölbten steinernen Brücken und Durchlässen geprägt.
Der geschützte Bereich umfasst die Linke Altstadt, die Rechte Altstadt mit der Linzergasse, dem Inneren und Äußeren Stein sowie dem Bürgelstein, das Innere Nonntal, das Innere Mülln, den Mönchsberg, den Festungsberg mit der Festung Hohensalzburg und den Kapuzinerberg.
Das Schloss gilt als Symbol der Macht und des Einflusses des Hauses Habsburg in der europäischen Geschichte. Die Anlage - ein Gesamtkunstwerk - stellt ein Beispiel der fürstlichen barocken Residenzen dar.
Die Region sei "ein außergewöhnliches Beispiel einer Naturlandschaft von einzigartiger Schönheit und besonderer wissenschaftlicher Bedeutung, die auch Zeugnis von der frühen und kontinuierlichen menschlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Tätigkeit ablegt. "
Die Grazer Altstadt wurde 1999 wegen ihres hervorragend erhaltenen Stadtkerns, dessen geschichtliche Entwicklung nahezu lückenlos im Stadtbild ablesbar ist, zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Die Kulturlandschaft Wachau wurde im Jahr 2000 mit den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems in die Liste des UNESCO-Weltkultur- und -naturerbes aufgenommen.
In der durch Berge eingefassten Flusslandschaft sind wesentliche Zeugnisse ihrer Evolution gut erhalten. Die Architektur, die menschlichen Siedlungen und die landwirtschaftliche Nutzung, im Speziellen die Weinterrassen, veranschaulichen eine mittelalterliche Landschaft, die sich im Laufe der Zeit organisch und harmonisch entfaltet hat.
Das historische Zentrum von Wien wurde 2001 zum Welterbe ernannt. Die in sich geschlossene Kernzone umfasst rund 1600 Objekte. Der überwiegende Teil wird vom 1. Gemeindebezirk Innere Stadt mit Ausnahme der Uferzone am Donaukanal eingenommen, auch das Belvedere, der Karlsplatz, Votivkirche und der Stadtpark gehören zur Kernzone.
In den Bezirken Alsergrund, Brigittenau, Innere Stadt, Landstraße und Leopoldstadt sind die Ufer des Donaukanals zwischen der Friedensbrücke und der Ulrichgasse Teil der Außenzone, die rund 2950 Objekte umfasst. Am Alsergrund gehören jene Abschnitte des Bezirksteils Rossau und des Ostens des Bezirksteils Alservorstadt zur Außenzone, die nicht Teil der Kernzone sind.
Die Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See ist ein grenzübergreifendes UNESCO-Welterbe im österreichischen Burgenland und den ungarischen Komitaten Győr-Moson-Sopron und Vas.
Das Gebiet, achttausend Jahre lang die Begegnungsstätte verschiedenen Kulturen, wurde im Jahr 2001 zum Welterbe ernannt. Es umfasst den Neusiedlersee, dessen Uferräume sowie die Orte am Ufer, deren ländliche Architektur mit mehreren Palästen aus dem 18. und 19. Jh. zur Bedeutung der Kulturstätte beitragen.
Unter der Bezeichnung Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen führt die UNESCO 111 Fundstellen prähistorischer Pfahlbauten in der Schweiz, in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Slowenien als Weltkulturerbe.
Die Seeufersiedlungen des Alpenraumes , darunter fünf in Oberösterreich (Attersee, Mondsee) und Kärnten (Keutschacher See), zählen zu den bedeutendsten archäologischen Kulturgütern Europas. Die frühesten Beispiele reichen bis 5000 Jahre v.Chr. zurück und illustrieren die Geschichte des Alpenraums im Verlauf von Neolithikum, Bronzezeit und Eisenzeit.
Im vergangenen Jahr haben auch andere Alpenziele deutlich dazugewonnen: Doch die Hälfte des Zuwachses von 400.000 Reisenden in diesem Bereich entfiel auf Österreich. "Langfristig haben Bergziele aber gegenüber Strand- und Warmwasserzielen verloren", räumte Lohmann ein.
Haupturlaubsreisen vs. Kurztrips
Bei der Zahl der Haupturlaubsreisen (länger als fünf Tage) der Deutschen liegt Österreich mit einem Anteil von 5 Prozent an fünfter Stelle - hinter Deutschland (28 Prozent), Spanien (13,1 Prozent), Italien (8,3 Prozent) und der
Türkei (5,7 Prozent). Bei den Kurztrips ist Österreich mit einem Anteil von 4,2 Prozent die beliebteste Destination im Ausland. Dahinter folgen die Niederlande (3,7 Prozent), Frankreich (2,8 Prozent) und Italien (2,5 Prozent). Den Großteil der kürzeren Urlaube verbrachten die Deutschen 2017 im eigenen Land (74 Prozent).
Angst vor Terror
Angesichts politischer Krisen und Terrorangst waren die Türkei und Nordafrika in den Jahren davor die Verlierer. "2017 hat man bereits eine deutliche Entspannung bemerkt", vermerkte Lohmann. Die deutschen Reiseveranstalter berichteten von einem spürbar wachsenden Interesse für diese Regionen. In Nordafrika wurde die Trendwende laut deutscher
Reiseanalyse eingeleitet, die Türkei stabilisierte sich auf dem (niedrigen) Vorjahresniveau.
Das hänge auch mit der Intensität der Medienberichterstattung zusammen. "2016 waren die deutschen Medien unisono voll von Mitteilungen über die Situation in der Türkei - das wirkt natürlich", betonte Lohmann. Die Lage habe sich dort zwar nicht verbessert, aber in den Meldungen sei deutlich mehr Ruhe eingekehrt.
Hinzu kam, dass die großen ReiseveranstalterTUI, Thomas Cook & Co. ihre Flug- und Hotelkapazitäten in den Krisenländern reduzierten und mit ihrem Handeln das Urlauberverhalten natürlich auch steuerten. Das habe ebenfalls eine große Rolle gespielt. "Es gibt so eine Marktmacht der Produzenten", erklärte der Marktforscher.
Die Reisenden entschieden sich für die Urlaubsziele in erster Linie nach touristischen Aspekten - wenn das nicht entspreche, helfe es auch nicht, dass die Destination "sicher" sei. "Die Touristen werden nicht anfangen, Diktaturen abzustrafen", sagte Lohmann unter Verweis auf den Anstieg an Studienreisen in Richtung Iran während die Türkei nach unten ging und die zahlreichen Spanien-Reisen während der Franco-Ära bis in die frühen Siebziger. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sie sich nicht politisch interessieren, solange es sie als Urlauber nicht betrifft." Terrorangst drückt die Buchungen naturgemäß nach unten. "Niemand will im
Urlaub erschossen werden."
Trend nach oben
Dass die Deutschen 2017 noch lieber nach Österreich reisten als schon in den Jahren davor, zeigen auch die vorläufigen Daten der Statistik Austria. Es kamen um 3,5 Prozent mehr deutsche Touristen - insgesamt waren es 13,4 Millionen. Die Zahl ihrer Urlaubernächtigungen erhöhte sich gegenüber 2016 um 1,7 Prozent auf 53,6 Millionen. Das ist ein erklecklicher Anteil, denn insgesamt verzeichneten die österreichischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im abgelaufenen Jahr 144,5 Millionen Nächtigungen (plus 2,6 Prozent), gebucht von 43,1 Millionen Gästen (plus 3,9 Prozent).
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