Wetter: Sibirien lässt grüßen
Das, was am Jänner zu mild war, soll nun der Februar aufholen - und nicht zu knapp. Roland Reiter heißt der Mann, der die Hiobsbotschaft vom Wetterdienst UBIMET überbringt: "Von einer milden Witterung ist weit und breit nichts zu sehen, genau das Gegenteil ist der Fall". Ein umfangreiches Hoch über dem Nordwesten Russlands steuert in den nächsten Tagen trockene und kalte Luft sibirischen Ursprungs nach Mitteleuropa. Ab Dienstag muss man im ganzen Land mit Dauerfrost rechnen, richtig kalt wird es dann in der zweiten Wochenhälfte. "Vor allem inneralpin sind verbreitet Temperaturen unter -20 Grad zu erwarten, in den typischen Kältelöchern sind sogar bis zu -30 Grad möglich", erklärt der Wetterexperte.
Nicht nur die Tiefstwerte fallen beachtlich aus, selbst an den Nachmittagen muss man sich auf Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt einstellen. "Im Flachland werden maximal -10 bis -5 Grad erreicht, im Bergland liegen die Höchstwerte meist sogar im zweistelligen Minusbereich", so Reiter. Weniger erfreut über den kommenden Kahlfrost dürften die Bauern, aber auch alle Besitzer von empfindlichen Pflanzen im Garten sein. Im Flachland fehlt großteils eine isolierende Schneedecke, damit kann die Kälte tief in den Boden eindringen und Pflanzen schädigen. "Auf Schlittschuhläufer kommen hingegen gute Zeiten zu, denn selbst auf größeren Seen kann sich eine tragfähige Eisdecke bilden."
Prognose im Detail
Am Sonntag überwiegen von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis zum Wein- und Waldviertel hochnebelartige Wolken, aus denen mitunter ein wenig Schnee fällt. Auch von Vorarlberg bis zum Innviertel ist es teilweise stärker bewölkt, aber weitgehend trocken. Sonst scheint längere Zeit die Sonne. Im Norden weht teils lebhafter, kalter Südost- bis Ostwind, die Temperaturen erreichen maximal -6 bis 2 Grad.
Der Montag bringt in den östlichen Landesteilen einiges an Sonnenschein. Sonst ziehen ausgedehntere Wolkenfelder durch, die sich im Laufe des Nachmittags im Westen verdichten. Gegen Abend setzt in Vorarlberg leichter Schneefall ein. Entlang und nördlich der Donau weht teils lebhafter Wind aus Ost bis Südost und die Höchstwerte bewegen sich zwischen -6 und 1 Grad.
Am Dienstag fällt in Vorarlberg sowie im Tiroler Oberland zeitweise etwas Schnee, die Mengen bleiben aber gering. Sonst wechseln Sonnenschein und Wolken einander ab, am häufigsten scheint die Sonne im Nordosten. Im Donauraum und nördlich davon weht teils lebhafter Ost- bis Südostwind und es bleibt verbreitet frostig mit maximal -8 bis 0 Grad.
Am Mittwoch setzt sich das winterliche und insgesamt recht ruhige Wetter fort. In Vorarlberg und im Tiroler Oberland, aber auch im Süden kann es ab und zu unergiebig schneien, sonst bleibt es bei einem Mix aus Sonne und Wolken trocken. Der Wind dreht auf Nordost bis Nord und frischt leicht auf, es wird noch etwas kälter mit höchstens -10 bis -2 Grad.
Ein vorsichtiger Ausblick auf das Ende der Woche: Mit dem Kaltluftvorstoß bis in den westlichen Mittelmeerraum wird die Entstehung von Tiefdruckgebieten angeregt, die ab Freitag auch in Österreich für kräftigen Schneefall sorgen könnten. Erstmals in diesem Winter besteht die Möglichkeit, dass auch der Osten Österreichs ergiebigen Neuschnee abbekommt.
Kommentare