USA: Millionen Haushalte ohne Strom

USA: Millionen Haushalte ohne Strom
Bei schweren Unwettern im Zuge einer Hitzewelle kamen mehrere Menschen ums Leben. Die Stromversorgung dürfte tagelang gestört bleiben.

Bei schweren Gewittern mit orkanartigen Böen sind im Osten der USA mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Allein fünf Menschen seien bei Unwettern in der Hauptstadt Washington und Umgebung getötet worden, berichtete CNN. Rund 3,7 Millionen Haushalte waren in neun Bundesstaaten von der Stromversorgung abgeschnitten, in vier Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen.

Rund um Washington wurden in der Nacht auf Samstag Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde gemessen. In den Straßen lagen umgestürzte Bäume, herabgefallene Äste, Mülleimer und umgerissene Schilder. Zwei ältere Frauen im Alter von 90 und 71 Jahren wurden getötet, als Bäume auf ihre Häuser stürzten, wie die Zeitung Washington Post berichtete. Ein weiterer Mensch starb durch ein herabhängendes Stromkabel. In Virginia starben laut Medienberichten sechs Menschen.

Massive Stromausfälle

USA: Millionen Haushalte ohne Strom

Durch die schweren Stürme fiel in zahlreichen Bundesstaaten der Strom aus. In den Staaten Maryland, Virginia, West Virginia und Ohio wurde der Notstand ausgerufen. In Gesprächen mit den Gouverneuren der betroffenen Bundesstaaten versprach US-Präsident Barack Obama Hilfe der Regierung. Der Gouverneur von Virginia, Bob McDonnell, erklärte, es handle sich um den größten Stromausfall in der Geschichte des Bundesstaates, der nicht auf einen Hurrikan zurückzuführen sei. Es werde mehrere Tage dauern, bis sich die Lage wieder normalisiere.

Massive Stromausfälle nach Gewittern sind allerdings keine Seltenheit in den USA. Ursache sind weniger die Stürme als die marode Infrastruktur: In vielen Gegenden verlaufen die Stromleitungen noch immer oberirdisch über Masten - ein umgestürzter Baum oder ein abgebrochen Zweig kann so ein ganzes Viertel lahmlegen.

Extreme Hitze

USA: Millionen Haushalte ohne Strom

Die schweren Stürme waren die Folge einer Hitzewelle, die seit Tagen den Osten der USA fest im Griff hat. Vom Mississippi bis zur Atlantikküste wurden Temperaturen von rund 38 Grad Celsius gemessen, Hinweise auf eine baldige Abkühlung gab es zunächst nicht. In einigen Regionen sei sogar mit Rekordtemperaturen zu rechnen, teilte der Wetterdienst mit. Für Gebiete zwischen Illinois und Georgia wurden Hitzewarnungen herausgegeben.

Wegen des Stromausfalls waren inmitten der Hitzewelle tausende Haushalte ohne Klimaanlagen. Örtliche Behörden richteten in Schulen, Bibliotheken und anderen öffentlichen Gebäuden "Kühl-Zentren" ein, um den Menschen ohne Klimaanlagen zu helfen. Zahlreiche Menschen suchten auch in den relativ gut gekühlten Einkaufszentren Zuflucht. In klimatisierten Kinos waren alle Vorstellungen ausverkauft.

"Wenn Sie eine Klimaanlage haben und nicht vom Stromausfall betroffen sind, denken Sie darüber nach, Verwandte oder Freunde aufzunehmen, die keine Klimaanlage haben oder mit der Hitze nicht gut umgehen können", forderte der Gouverneur von Maryland, Martin O`Malley, die Bürger auf.

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