Schick, schnell, schmutzig: Die Modeindustrie als Umweltsünder

Schick, schnell, schmutzig: Die Modeindustrie als Umweltsünder
Das Sünderegister bei der Erzeugung von Bekleidung ist lange: Wasserverschmutzung, Treibhausgase, Müllberge. Eine animierte Grafik.

Fast Fashion - Infos zum Schauen

Die animierte Grafik sehen Sie im Video.

Eben erst produziert, kaum getragen und schon wieder im Müll. Trendbezogene Mode, zu niedrigen Preisen erzeugt – Fast Fashion genannt –, macht Probleme. Nicht nur bei der Herstellung, sondern auch durch riesige Mistberge.

Anders als Altpapier, Altglas oder -plastik wird entsorgtes Gewand kaum wiederverwertet, auch wenn viele Hersteller damit werben, neue Kleidungsstücke mit Recycling-Fasern herzustellen. Gebrauchte oder unverkäufliche Textilien enden zu großen Teilen in der Müllverbrennung oder auf Deponien, wo die verwendeten Kunstfasern und Chemikalien auf Jahrhunderte die Umwelt belasten. Vor Kurzem gingen Bilder von Kleiderbergen in der chilenischen Atacama-Wüste um die Welt. Selbst Teile, die offiziell von Herstellern zurückgenommen werden, um sie für Neuware zu recyceln, oder Retouren aus Online-Bestellungen werden mitunter geschreddert.

Eine gern genutzte Möglichkeit, gebrauchte, aber noch einwandfreie Kleidung loszuwerden, sind Spenden. Am besten ist es, die Stücke persönlich bei Hilfsorganisationen abzugeben. Textilien, die in die diversen Sammelboxen am Straßenrand geworfen werden, dienen auch einem guten Zweck – allerdings nur zum Teil.

Studien sagen, dass die Kunden in Zukunft zu nachhaltigerer Kleidung greifen werden. Und: Die EU kündigte an, dass die Textilindustrie nachhaltiger werden solle. Bis 2030 soll das Fast-Fashion-Modell verschwinden. Bisher hat die Branche weltweit nur wenig Klimaschutz-Fortschritt gemacht, zeigt der „Circular Fashion Index 2022“ der Managementberatung Kearney. Die Branche stehe „immer noch am Anfang eines längeren Weges, der über Recycling, längere Haltbarkeit, Mietmodelle und verbesserte Pflegehinweise reicht.“

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