Zivildiener für Pflegearbeit, Militär entlastet Polizei

Zivildiener für Pflegearbeit, Militär entlastet Polizei
Köstinger kündigt massiven Einsatz an: "Niemand soll unbetreut bleiben". Tanner mobilisiert die Miliz

Mit dem Hinweis auf die dramatischen Vorgänge in Italien kündigten zwei Ministerinnen am Dienstag am Nachmittag neue Maßnahmen an.

Elisabeth Köstinger, zuständig für den Zivildienst, berichtete, dass viele Zivildiener im Pflegebereich eingesetzt werden. Derzeit im Dienst befindliche Zivildiener werden von Einrichtungen, in denen sie nicht gebraucht werden, abgezogen und bekommen in den nächsten Tagen einen Brief mit dem neuen Einsatzbereich. Also weg von Kindergärten und Museen, die ohnehin geschlossen sind, hin zu Pflegeheimen und Altenbetreuung, wo die Kräfte fehlen. Ihre Dienstzeit wird verlängert.

Zivildiener, die vor kurzem im Rettungs- oder Krankenwesen eingesetzt waren, werden behördlich angeschrieben und gebeten, sich zu einem Sonderdienst zu melden.

Darüber hinaus haben sich mehr als 2500 junge Männer auf den Aufruf vom letzten Sonntag hin freiwillig gemeldet. Sie werden jetzt per Mail angeschrieben. Köstinger: "Das kann ein paar Tage dauern, bis sie Antwort bekommen. Unser System stößt an seine Grenzen."

Miliz ab Mai

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner referierte über den Einsatz des Bundesheers. 1850 Soldatinnen und Soldaten seien derzeit im Inland eingesetzt. Mit denen im Ausland sind 2700 im Einsatz. Grundwehrdiener würden verlängert und bekommen 190 Euro pro Monat als Prämie.

Mit Mai wird Tanner rund 3000 Milizsoldatinnen in den Dienst stellen. "Wir werden die Polizei bei sicherheitspolizeilichen Aufgaben unterstützen, zum Bespiel Botschaften bewachen, um Polizisten für andere Aufgaben frei zu stellen", sagte die Ministerin.

Rückholaktion

Außenminister Alexander Schallenberg berichtete, dass sich immer mehr Österreicher melden, die sich noch im Ausland aufhalten. Es seien bereits 47.000, sie befinden sich  in über 100 Ländern über den Globus verstreut. "Wir vom Außenministerium geben unser Bestes, ihnen bei der Heimreise zu helfen und diese zu ermöglichen", sagte Schallenberg. Er ruft auf, die Möglichkeiten zu nutzen, irgendwie nach Europa zu kommen, und dann auf dem Landweg weiter zu reisen. Noch seien nicht alle Flughäfen gesperrt.

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