Wütendes Posting einer Pflegerin: "Herr Ing. Hofer, Sie sind ein Lügner"

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Norbert Hofer hatte behauptet, er kenne keine muslimischen Pflegekräfte. Das stellte eine Pflegerin, die selbst mit muslimischen Kollegen zusammenarbeitet, nun richtig. Auf Facebook erhält sie dafür viel Zuspruch.

"Kennt ihr einen Moslem, der im Pflegebereich arbeitet, der bereit ist, unseren Senioren vielleicht die Windel zu wechseln? Ich kenne das nicht." Mit diesem Sager bei einem Wahlkampfauftritt in Tirol, erntete Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer vergangene Woche viel Kopfschütteln bei Hilfsorganisationen (Kurier.at berichtete). Es sei "offensichtlich, dass das ein Blödsinn ist", meinte etwa Melanie Rami von der Volkshilfe Österreich. Man müsse doch nur einmal in ein Krankenhaus schauen.

Dass sich Norbert Hofer davon unbeeindruckt zeigte und seinen "persönlichen Eindruck" im Interview mit der ZiB 2 am Mittwoch noch einmal wiederholte, erzürnte nun eine Pflegerin derart, dass sie sich in einem wütenden Facebook Posting an Hofer wandte.

"Herr Ing. Hofer, Sie sind ein Lügner", schreibt Renate Pühringer darin. Sie kaufe ihm einfach nicht ab, dass er bei seinen Krankenhausaufenthalten keine Menschen muslimischen Glaubens kennengelernt hätte. Aber selbst wenn das für Hofer persönlich stimme, suggeriere er mit seiner Aussage, dass es gar keine gäbe. "Was soll das? - Nein, ich frage nicht. Ich weiß es. Sie betreiben Politik der verbrannten Erde."

Dazu überführe sich Hofer selbst der Lüge, wenn er in der ZIB2 plötzlich die genauen Zahlen der Pflegekräfte kenne und angebe, dass die, die doch muslimischen Glaubens wären, meist Frauen seien, die aus Bosnien stammen.

"Morgen oder übermorgen treffe ich wieder meine Kollegin muslimischen Glaubens (keine Bosnierin!). Ich werde ihr sagen, dass ich mich mittlerweile für sehr viele Menschen in Österreich schäme - Sie eingeschlossen. Und dann werden wir - wie immer - Seite an Seit Menschen nach Stuhlgang, in akuten Verwirrtheitszuständen, etc. fachlich kompetent und menschlich mitfühlend versorgen."

Für ihr Posting (siehe unten in voller Länge) erhält Renate Pühringer auf Facebook viel Zuspruch. Seit Mittwoch wurde es über 6.000 Mal geteilt.

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