Windkraft darf nur dort gebaut werden, wo die Landesregierungen das erlauben. Am Freitag präsentierten die oberösterreichischen Landesräte Markus Achleitner (ÖVP) und Manfred Haimbuchner (FPÖ) den lang erwarteten Zonenplan.
Für die Windbranche sind die nun ausgewiesenen Gebiete eine herbe Enttäuschung. „Zwei Jahre Gaskrise zeigen eines: wir brauchen Preisstabilität, Versorgungssicherheit und einen Technologieturbo. Bevölkerung und Unternehmen erwarten sich Lösungen von der Politik. Der präsentierte Ausschlusszonenplan lässt diese Erwartungen im Regen stehen“, führt Florian Maringer, Geschäftsführer der IG Windkraft, aus.
Besonders alarmierend sei, dass das Windparkprojekt Sandl mit 22 Anlagen, das 500.000 Megawattstunden heimischen Strom garantieren würde, als auch andere Projekte wie am Saurüssel nicht in den Eignungszonen enthalten sind, obwohl es bereits ein Genehmigungsverfahren läuft.
Bitter sei das auch, weil der ÖVP-Landesrat Achleitner damit Projekte, die auch von den ÖVP-geführten Gemeinden unterstützt werden, fallenlässt.
Als eine der Begründungen für das Aus in den Ausschlusszonen Böhmerwald und nordöstliches Mühlviertel nannten die Landesräte die „hohe Bedeutung als Lebensraum für Elche“.
Windschwache Regionen
Jene 74 Windkraftanlagen, die aus Sicht der Landesräte in von ihnen erlaubten Zonen nun gebaut werden könnten, seien teils in windschwachen Regionen, bestätigt der Branchenverband IG-Windkraft. Die Windbranche stehe dennoch bereit, „auch in Oberösterreich Investitionen in die Versorgungssicherheit zu tätigen. Doch ohne ausreichende, politisch verbindliche und realistische Eignungszonen steht die Windkraft in Oberösterreich weiter auf dem Abstellgleis. Das schwächt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern verhindert auch die Nutzung günstiger, sauberer Energie für Haushalte und Unternehmen“, heißt es seitens der IG Windkraft.
Gerade in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage könne die Windkraft dazu beitragen, den wichtigen Wirtschafts- und Industriestandort in Oberösterreich für die Zukunft zu sichern. „Für Oberösterreich als wichtigstes Industriebundesland mit dem höchsten Stromverbrauch in Österreich ist Windstrom von entscheidender Bedeutung“, so Maringer, „Gerade in den Wintermonaten brauchen wir die meiste Energie und Windenergie liefert genau jetzt die meiste Energie und trägt damit zu leistbaren Strompreisen bei.“ Der vorgestellte Plan nutze diese Chance nicht.
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