Dem Verwaltungs-Kraftakt sind technische Grenzen gesetzt. Seit Anfang September läuft die Auszahlung, mehr als 300.000 Überweisungen und 60.000 Gutscheine pro Tag können aber nicht abgewickelt werden.
Wichtig ist jedoch auch, dass die Behörden über die richtigen bzw. aktuellsten Daten verfügen.
Aktuelle Meldedaten
Für den Versand der Gutscheine werden etwa Daten aus dem Zentralen Melderegister herangezogen. Stichtag dafür ist der 3. Juli – wer danach umgezogen ist (oder vergessen hat sich umzumelden), könnte fürs Erste tatsächlich noch leer ausgehen. Das Klimaministerium erhält die Gutscheine im Fall der Nicht-Erreichbarkeit mit dem Vermerk "unbekannt verzogen" wieder zurück.
Aktuelle Kontodaten
Auch für den Fall, dass Kontodaten bei FinanzOnline falsch angegeben wurden, heißt es erst mal warten. Laut Klimaministerium könnten Betroffene ihr Geld dann erst Anfang nächsten Jahres bekommen.
In beiden Fällen beruhigt man auf Seiten des Klimaministeriums jedoch. "Alle, die einen Anspruch darauf haben, werden den Klimabonus auch bekommen. Wenn der Wohnort im Melderegister in einzelnen Fällen nicht mehr dem Wohnort bei der Zustellung entspricht, werden wir auch hier eine Lösung finden", heißt es gegenüber der Kleinen Zeitung.
Bleibt die Frage, wer denn nun eigentlich einen Gutschein bekommt – und bei wem der Klimabonus in den kommenden zwei Wochen doch noch direkt auf dem Konto landen soll.
Lange Warteschlangen
Immerhin muss der von Sodexo ausgestellte Gutschein erst noch mühsam in einer Post-Filiale – oder genauer: in einer Filiale der zur Post gehörenden bank99 – ausgelöst werden, wenn man die 500 Euro in bar haben möchte. Das hat in den vergangenen Tagen immer wieder zu längeren Wartezeiten geführt, einzelnen Post-Filialen soll zwischenzeitlich sogar das Bargeld ausgegangen sein.
Eine Liste mit Geschäften, die den Gutschein akzeptieren, finden Sie auf der eigens dafür eingerichteten Webseite des Klimaministeriums.
Vorgesehen ist der Gutschein eigentlich nur für jene Menschen, die kein aktives Konto bei FinanzOnline haben. In der Regel sollten das all jene sein, die ihren Jahressteuerausgleich über FinanzOnline machen.
Dennoch soll es laut ORF.at in der vergangenen Tagen und Wochen immer wieder vorgekommen sein, dass Menschen mit aktiven FinanzOnline-Konto einen Brief statt einer Überweisung bekommen haben. Im Klimaschutzministerium kann man sich das nur mit nicht aktuellen Kontodaten erklären. Stichtag hierfür ist der 22. Juli - Waren die Kontodaten auf FinanzOnline bis zu dem Zeitpunkt nicht aktuell, so wird der Klimabonus heuer in Form eines Gutscheins per Post zugesandt.
Aus dieser Frist erklärt sich übrigens auch, weshalb der Klimabonus in manchen Fällen auch an bereits Verstorbene ausbezahlt wurde. Verstarb jemand nach diesem Datum, wurde aber noch nicht aus dem Melderegister gelöscht, wird der Klimabonus dennoch überwiesen.
Eine Frage der Erreichbarkeit
Kommt der Klimabonus per Gutschein, dann in einem eingeschriebenen RSa-Brief. Dieser darf grundsätzlich nur vom Empfänger oder der Empfängerin selbst angenommen werden - und wird ansonsten in einer Poststelle zur Abholung hinterlegt.
Wer den Brief in Vertretung für jemanden von der Post abholen will, braucht dafür eine Postvollmacht oder eine notarielle Vollmacht. Wobei man sich mit dem Abholen nicht allzu viel Zeit lassen sollte, denn die eingeschriebenen Briefe bleiben nur drei Wochen auf dem Postamt. Werden sie in dieser Zeit nicht abgeholt, gehen sie zurück an den Absender – in dem Fall also das Klimaschutzministerium.
Um zu erfahren, wie man in einem solchen Fall dann doch noch an den Klimabonus kommt, sollten sich Betroffenen an die Servicehotline wenden.
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