Wien: Demo gegen russischen Raketenangriff auf Kinderklinik

Symbolbild: Demo in Prag nach russischem Angriff
Es handelte sich wohl um die größte kurzfristige Demonstration der ukrainischen Diaspora in Österreich seit Juli 2022.

Zwischen 350 und 400 Personen haben sich laut Polizeiangaben am Montagabend vor dem Wiener Stephansdom versammelt, um gegen einen russischen Raketenangriff zu protestieren, bei dem am Vormittag eine der wichtigsten Kinderkliniken Kiews getroffen wurde.

Es handelte sich wahrscheinlich um die größte kurzfristig anberaumte Demonstration der ukrainischen Diaspora in Österreich seit einer Kundgebung im Zusammenhang mit dem Tod ukrainischer Kriegsgefangener im Juli 2022.

"Was sorgt für mehr Angst? Krebs oder Russland?"

Nicht nur führende österreichische Politiker, auch in Wien lebende Ukrainer reagieren mit Abscheu auf die Bilder der Zerstörung einer auf Krebsbehandlung spezialisierten Kinderklinik in Kiew: Gegen 19 Uhr formten mehrheitlich aus der Ukraine stammende Demonstrantinnen und Demonstranten am Stephansplatz einen langgezogenen Kreis um eine kleine Installation mit Kinderspielzeug und Grabkerzen, die explizit an die Opfer des Raketenbeschusses erinnern sollte.

Viele waren mit Plakaten gekommen, die sich auch an die Nichtukrainer wandten: "Was sorgt für mehr Angst? Krebs oder Russland, 8.7.", stand etwa auf Englisch zu lesen, in deutscher Sprache auf einem Plakat "Hört FPÖ und ihre russischen Freunde Kinderschreien in Ochmandyt zu?".

Neben bekannten Slogans gegen den "Terrorstaat Russland" sowie Aufforderungen, auf die Verwendung der russischen Sprache zu verzichten, brachten die Kundgebungssprecher, darunter auch der erste Sekretär der ukrainischen Botschaft in Österreich, Wolodymyr Kolomijez, ihren aktuellen Emotionen zum Ausdruck. 

Prominente österreichischer Unterstützer fehlten am Montag: Viele Politiker hätten ihm geschrieben, dass sie heute leider nicht kommen könnten, da sie sich im Urlaub befänden, erläuterte der Kundgebungsorganisator Andrij Karioty vom Verein "Mrija".

Kommentare