Erfolgsfaktoren
Letztlich haben die Autoren zwölf Erfolgsfaktoren identifiziert, die es braucht, um das Gesundheitssystem zukunftsfit zu gestalten.
Nummer fünf zum Beispiel firmiert unter dem Titel „Prävention und Gesundheitskompetenz“. Gemeint ist damit: Das System stärkt die Eigenverantwortung und setzt auf vorbeugende Maßnahmen sowie Gesundheitsförderung, um den Bedarf an Heilbehandlungen zu verringern.
Die Wichtigkeit der Gesundheitskompetenz jedes einzelnen Patienten unterstreicht auch Michael Heinisch, Geschäftsführer des Spitalsträgers Vinzenz-Gruppe. „Gebildete Menschen gehen besser mit ihrem Körper um und setzten auch Vorsorge-Maßnahmen.“
Es müsse den Menschen aber auch leichter gemacht werden, zu den nötigen Informationen zu kommen. Weiters brauche es laut Heinisch auch Lotsen, die die Patienten durch das immer komplexere Gesundheitssystem weisen. „Laut Studien hat ein Drittel der Bevölkerung große Schwierigkeiten, sich darin zurechtzufinden.“ Mit der Folge, dass viele Patienten im Zweifelsfall ein Krankenhaus aufsuchen.
Entwicklung messbar machen
Um bewerten zu können, wie weit die einzelnen Erfolgsfaktoren auch umgesetzt werden, ist die Erstellung von standardisierten Messgrößen (Key Performance Indicators) notwendig.
Im genannten Beispiel wäre dies die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen und der Prozentsatz der Teilnehmer daran. Oder eine Art Pisa-Test zur Gesundheitskompetenz von Schülern, aber auch Erwachsenen.
Niederschwelliger Zugang, positive Kosten-Nutzen-Bilanz und Vernetzung sind einige weitere Erfolgsfaktoren.
Nationaler Plan
Voraussetzung für das Gelingen der Reform sei laut Katzmair die Definition klarer Ziele, also die Klärung wohin das Gesundheitssystem überhaupt will – etwa in Form eines nationalen Gesundheitsplans.
Jetzt gehe es darum, dass alle Player im Gesundheitssystem eine gemeinsame Strategie verfolgen. Kein leichtes Unterfangen angesichts der vielen Einzelinteressen. Als ersten Schritt will man nun die Studienergebnisse dem Gesundheitsministerium übermitteln.
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