Und bis dahin? Zunächst müsse man sehen, dass Wissenschaftsskepsis und Demokratieskepsis sehr oft Hand in Hand gehen, sagt Polaschek. Menschen, die gegen Wissenschaft agitieren, würden meist auch gleich das Thema Demokratie mitnehmen. Nicht zuletzt, weil wissenschaftliche Entscheidungen oft die Basis für politische Entscheidungen seien – etwa beim Klimaschutz. Beim Thema Wissenschafts- und Demokratieskepsis gehe es auch immer um den Umgang mit Medien, insbesondere mit sozialen Netzwerken, erklärt Polaschek.
Um das Vertrauen in Wissenschaft und Demokratie sowie die Medienkompetenz in Österreich zu stärken, wurde ein 10-Punkte-Plan ausgearbeitet, der in den nächsten Monaten schrittweise umgesetzt werden soll.
Was den schulischen Bereich betrifft, so ist man laut Minister mit den Bildungsdirektionen in Kontakt getreten, damit konkrete Ansprechpartner für das Thema an den Schulstandorten festgelegt werden. Auch bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen soll Wissenschafts- und Demokratievermittlung ein größeres Thema werden. Polaschek: „Mir geht es nicht darum, dass Schüler lernen, Zitierregeln richtig anzuwenden, sondern, dass sie verstehen, was Wissenschaft für das Leben und die Gesellschaft bedeutet – dass, wenn ich krank bin und Medikamente brauche, diese in Tablettenform gegossene Wissenschaft sind.“
Um das verständlich zu machen, sollen sich Forscher als sogenannte „Wissenschaftsbotschafter“ verstärkt in der Wissenschaftsvermittlung engagieren. Dazu sei man im Austausch mit der Wissenschaftscommunity.
Der Versuch, das Vertrauen in Wissenschaft und Demokratie zu stärken, geht aber über den schulischen Bereich hinaus. „Wir sind etwa gerade dabei, eine technische Lösung für ein digitales Register zu entwickeln, damit man mit einem Blick sehen kann, welche Angebote zur Wissenschafts- und Demokratievermittlung es schon gibt“, sagt der Minister. Auch ein Konzept für eine zentrale Stelle als Ansprechpartnerin für Wissenschafts- und Demokratievermittlung sei aktuell im Entstehen.
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