Im offiziellen deutschen Stasi-Unterlagenarchiv heißt es: "Die IM waren das wichtigste Repressionsinstrument in der DDR." Und: "Die Motive zur Kooperation mit dem MfS waren überwiegend ideeller, seltener materieller Natur, noch seltener war Erpressung der Grund. Die Kooperation währte durchschnittlich sechs bis zehn Jahre oder länger. Augenfällig ist, dass darunter nicht wenige soziale Aufsteiger waren."
Die Stasi-Zentrale befand sich im damaligen Berliner Bezirk Hohenschönhausen, mittlerweile ein Teil von Berlin-Lichtenberg. Heute ist dort die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, die an die Gräuel der Diktatur erinnert. Neben Hohenschönhausen gab es 16 weitere Untersuchungshaftanstalten (siehe z. B. Foto), in denen "feindlich-negative Personen" festgehalten wurden.
Allein in Hohenschönhausen waren zwischen 1951 und 1989 22.000 Personen inhaftiert. Isolation, Schlafentzug, Drohungen und Demütigungen zählten zu den Methoden, mit denen man die Menschen dort und in anderen Anstalten unter Druck setzte. In insgesamt 120 Verhörzimmern, die vergleichsweise "gemütlich" waren, versuchte man die mutmaßlichen Regimegegner zum Reden zu bringen.
Mehr "Charme"
Man wird jedenfalls nicht umhinkönnen, dem - gewiss kargen, spartanischen - Sprechzimmer, welches als Austragungsort der diesjährigen ORF-Sommergespräche dient, deutlich mehr "Charme" zuzusprechen als einem Stasi-Verhörzimmer.
Unbestritten ist, dass "Stasi-Methoden" und ähnliche Begriffe für hocheffizient organisierte brutale Repression, lückenlose Überwachung und Menschenverachtung im Zeichen eines "neuen Menschen" stehen.
Was Herbert Kickl über das Sprechzimmer genau gesagt hat, sehen Sie im Video.
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