Weihnachtsgruß von Van der Bellen: "Wir bekommen das hin"

Weihnachtsgruß von Van der Bellen: "Wir bekommen das hin"
Bundeskanzler Karl Nehammer streut in seinem Weihnachtsbrief Zuversicht: Österreich habe bewiesen, ein krisenfestes Land zu sein. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigt sich in seinem Brief überzeugt: "Wir bekommen das hin."

"Intensiv" sollen die letzten Verhandlungen zu einer Regierungsbildung zwischen ÖVP, SPÖ und Neos am Montag gewesen sein. Ein vorweihnachtlicher Durchbruch wurde dabei wie erwartet nicht erzielt, am Freitag werden die Gespräche fortgesetzt.

Die Teams würden zur Vorbereitung aber auch über die nächsten Tage weiterarbeiten, versicherten die Verhandler.

Verhandlungen laufen auf Hochtouren

In einem Brief an die Chefredakteure heimischer Zeitungen richtete Bundeskanzler Karl Nehammer seine Weihnachtsglückwünsche aus, nahm aber auch zu den laufenden Regierungsverhandlungen Bezug. 

Diese würden auf "Hochtouren" laufen. "Das ist ein fordernder Prozess, vieles muss im Detail diskutiert und verhandelt werden." Die Gespräche über die "Weichenstellungen des Landes" führe man entsprechend mit "Sorgfalt, Ernsthaftigkeit und Redlichkeit." 

"Komplexe Fragen" würden die Zukunft bestimmen, und diese würden "durchdachte, gemeinsam erarbeitete Lösungen" verlangen.

Vor Österreich würden "zweifellos große Herausforderungen" liegen, so der Kanzler. Aber, so streut er Zuversicht: "Wir können alles gemeinsam bewältigen, wenn wir zusammenstehen und einander unterstützen", appelliert Nehammer. "Wir alle" seien gefordert, die Spaltung der Gesellschaft zu "überwinden und aufeinander zugehen." "Zusammen sind wir stärker, als jeder und jede Einzelne es ist."

Auch wenn man täglich von Krisen und Konflikten lese und höre, sei Österreich "ein krisenfestes" Land, eine "sichere und politisch stabile Demokratie."

"Gründlichkeit hat einen Wert"

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen inserierte am heutigen 24. Dezember einen Brief in österreichischen Tageszeitungen. "Die Welt dreht sich nicht nur schnell, sie pfeift uns richtig um die Ohren", so die ersten Zeilen. Da wundere es nicht, wenn sich viele zurückziehen und zuallererst einmal schauen, wie sie ihr eigenes Leben absichern können - das sei nur menschlich. 

Herausforderungen seien aber kein Grund für Rückzug oder Sorgenfalten, sondern ein Grund für Zuversicht. Das Staatsoberhaupt streicht hervor: "Wo wir gefordert sind, werden wir kreativ. Wo sich Voraussetzungen ändern, lassen wir uns eben etwas Neues einfallen." 

Österreich sei ein Land der Forschung, des Handwerks, der Detailliebe. "Sie legen erst dann den Stift beiseite, wenn die bestmögliche Lösung auf dem Tisch liegt." 

Und so schlägt Van der Bellen einen Bogen zu den laufenden Koalitionsverhandlungen. Diese sollen "so lange wie nötig" und "so kurz wie möglich" sein. "Vergessen wir nicht, dass Gründlichkeit einen Wert hat. Unsere Zukunft soll schließlich auf starken und tragfähigen Beinen stehen."

Er zeigt sich überzeugt: "Wir bekommen das hin. Mit Mut, mit Begeisterung. Und vor allem: miteinander."

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