Ebenfalls eine Mehrheit (55 %) geht davon aus, dass ÖVP, SPÖ und Neos ihr „Kein Weiter wie bisher“-Versprechen brechen werden – in Relation nur 32 % glauben das Gegenteil.
Eine Kluft klafft bei näherer Betrachtung der Parteipräferenzen: Während die Wählerschaft von SPÖ (56 %), Neos (52 %) und ÖVP (50 %) mehrheitlich an das „Bündnis der Vernunft“ glaubt, sind 99 % der deklarierten FPÖ-Wähler diametral anderer Auffassung.
Das Gros der Befragten (52 %) geht davon aus, dass die Dreier-Koalition 2025 angelobt werden wird – 14 % sehen die Chance darauf noch heuer als gegeben an. „Bei den Anhängern von ÖVP, SPÖ und Neos herrscht Zweckoptimismus, was die Reform- und Durchhaltekraft der Dreier-Koalition betrifft“, sagt OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer angesichts der Umfragedaten.
So gehen 61 % der Neos-, 53 % der ÖVP- sowie 52 % der SPÖ-Wähler davon aus, dass diese Parteien in einer Regierung Reformen voranbringen werden. Auch die Grünen (57 %) glauben das. Doch die FPÖ-Wähler sind zu 96 % anderer Meinung, damit gehen gesamt nur 33 % von einer künftigen Reform-Koalition aus.
Vorrangig sehen die Befragten den größten Reformbedarf im Gesundheitssystem, gefolgt vom Sozialhilfe- und Bildungssystem. Gleichsam unangetastet bleiben soll das Pensionssystem. „Sofern der Schuldenabbau andere betrifft, sind die Menschen immer schnell dafür, Geld einzusparen“, sagt Bachmayer.
Den Grund für den Reformbedarf – das Budgetdefizit liegt 2025 zwischen 3,7 und 4,1 % – liefert für viele die scheidende Regierung. Die türkis-grüne Koalition ist für 53 % der Befragten für das Defizit verantwortlich. Für 37 % ist dies der allgemeinen Wirtschaftslage geschuldet. Um den Haushalt wieder in den Griff zu bekommen, sprechen sich 69 % für einen Schuldenabbau aus – 17 % hingegen sind dafür, mehr Schulden zu machen.
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