Irgendwie hat Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag beim ORF-Sommergespräch das Versprechen schon vorweggenommen: Für geimpfte Bürger soll es keinen Lockdown mehr geben.
Wenn, dann sollten vorerst nur Ungeimpfte benachteiligt werden – das Ganze heißt dann nicht „Lockdown“ sondern „Schutzmaßnahmen“. Nach einem Gespräch mit den Landeshauptleuten will die Bundesregierung heute, Mittwoch, die ganze „Toolbox“, also alle möglichen Maßnahmen, die am Tisch liegen, präsentieren.
Warum die Zahl der Intensivpatienten wichtig wird
In den Grafiken sehen Sie die für jedes Bundesland verfügbare Anzahl von Stations- und Intensivbetten und die aktuell gemeldete Belegung.
Zur Erklärung: Bis heute war seit Beginn der Pandemie in Österreich im März 2020 die „Inzidenz“ das Maß aller Dinge: Dabei geht es um die Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Personengruppe von bestimmter Größe während eines bestimmten Zeitraums – meistens die Zahl der Neuinfektionen im Schnitt der vergangenen sieben Tag pro 100.000 Einwohner.
Doch die hochwirksamen Corona-Impfstoffe von Pfizer, Moderna, Astra und Johnson & Johnson haben die Situation, wie kritisch die Lage im Land eingeschätzt werden muss, grundlegend verändert. Die reinen Infektionszahlen sagen nach rund 10,5 Millionen in Österreich verabreichten Impfdosen immer weniger aus.
Daher will die Regierung nun primär auf die Auslastung der Betten und Intensivbetten in den Krankenhäusern schauen – je höher der Prozentsatz der Auslastung, desto tiefer wollen die Politiker in die „Toolbox“ greifen, sprich: Immer schärfere Maßnahmen verordnen. Also etwa, wann von keiner Maskenpflicht auf MNS-Pflicht oder gar auf FFP2-Pflicht umgestellt werden muss.
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