Warum Sie Ihren Sinnen und nicht dem Mindetshaltbarkeitsdatum trauen können
Weltweit landet ein Drittel aller Lebensmittel im Müll. In Österreich sind es jährlich rund 800.000 Tonnen. Den meisten Anteil an der Verschwendung haben Haushalte. Damit haben es aber auch jede und jeder täglich in der Hand, diese fatale Fehlentwicklung zu verändern. Beginnend beim Profansten – dem Einkauf der Lebensmittel und deren Lagerung. In Zahlen gegossene Diskrepanz: Während die Teuerung so hoch ist wie zuletzt seit 40 Jahren nicht mehr, werden in Österreich jährlich pro Haushalt genießbare Waren im Wert von 300 bis 400 Euro in den Mist geschmissen anstatt gegessen.
Einer der Gründe dafür ist das eingeprägte Datum auf den Produkten. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum“, betont Johannes Rauch, der als Gesundheits- und Konsumentenschutzminister ebenso wie die grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler für Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung zuständig ist wie ÖVP-Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger.
„Fakt ist, dass Mindesthaltbarkeitsdaten oft nicht mehr der gängigen Praxis entsprechen“, sagt Köstinger. „Wenn nachweislich Produkte zwei bis dreimal länger haltbar sind als auf dem Mindesthaltbarkeitsdatum durch den Hersteller abgebildet, dann müssen wir das auf EU-Ebene einheitlich ändern.“
Einiges geändert haben bereits Gastronomie, Hotellerie und Handel. Teils aus wirtschaftlichen Überlegungen, teils aus ideologischen (Nachhaltigkeitsgedanken) und teils, weil die Kunden danach verlangen. So unterstützt die „United Against Waste“-Initiative Großküchen wie Wirtshäuser und Hotelrestaurants dabei, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Grund: 175.000 Tonnen im Wert von 320 Millionen Euro werden dort teils unnötigerweise weggeworfen.
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