Warum die Schule derart in Not ist

Female Student Raising Hand To Ask Question In Classroom
Die Probleme sind seit Jahrzehnten hausgemacht.

Neun Prozent der 16- bis 24-Jährigen sind weder in einer Ausbildung noch in einem Job oder in einem Jobtraining – Experten nennen diese jungen Menschen NEETs (Not in Education, Employment or Training).

Tatsächlich beginnt das Problem schon früher, bei den unter 6-Jährigen. Andere Industrienationen zeigen, wie es geht: Eine pädagogisch versierte Betreuung ab dem ersten Lebensjahr führt zu einer deutlichen besseren Bildungskarriere. Jeder hier investierte Euro kommt laut Studien achtfach an die Volkswirtschaft zurück.

Bei uns gibt es das nicht, weil es „mühsam“ ist (Zitat eines Bildungspolitikers). Mühsam, mit den Ländern und den Gemeinden zu verhandeln. In der Folge sitzen Volksschullehrerinnen nicht selten vor 6-Jährigen, die einen Bildungsunterschied von dreieinhalb Jahren haben – manche können lesen und schreiben, andere nicht einmal den Stift halten. Wie würden Sie da unterrichten?

Dann der Lehrermangel: Mit den Mittelschulen haben wir das teuerste Schulsystem, weil in den „Hauptfächern“ je zwei Lehrer unterrichten („Teamteaching“). Wie sich aber bei den Bildungserhebungen zeigt: Die teuerste Schulform bringt die schwächsten Schüler hervor. Evaluiert wurde diese Schulform bisher aber nicht. Wir dürfen uns nicht zweimal fragen, wo die vielen Lehrer (120.000 sind aktiv) eigentlich geblieben sind.

Der Lehrermangel wird oft auch noch durch einige Bildungsdirektionen verschärft: Dort hat man noch immer nicht verstanden, dass man junge Kolleg(inn)en umwerben muss und nicht vor den Kopf stoßen sollte.

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