Er komme wegen der Arbeit nach Wien und „genieße aber das Drumherum. „Wie in New York bietet die Stadt an sich so viel Ergänzendes.“ Mellinghoff, ganz der Wissenschafter, bedauert, dass er nicht für eine ausgewogene Meinung sorgen kann: „Ich kann einfach nur Gutes über Wien sagen.“
Selbst vom Essen ist er ein Fan, etwa von Kaiserschmarrn – und sogar die Gastfreundschaft lobt er.
"Eure Hauptstadt bietet einen guten Mix": Isak Jansson, Fußball-Profi
„Ich bin seit 15 Monaten in Wien und lebe sehr gerne hier“, resümiert Rapid-Offensivspieler Isak Jansson. Aufgewachsen ist der Schwede in Kinna, einer Kleinstadt nahe Göteborg. „Die größten Ähnlichkeiten mit einer schwedischen Stadt hat Wien eindeutig zu Stockholm“, findet er. „Eure Hauptstadt bietet einen sehr guten Mix. Es gibt hier alles: urbanes Leben, viel Grün, Sehenswürdigkeiten mit vielen Touristen, aber auch ruhige Ecken.“
Janssons Wohnung befindet sich im 19. Bezirk. Er erklärt, warum er oft das Auto nutzt: „Das ist mit unseren beiden Standorten in Hütteldorf und dem Trainingszentrum im Prater das einfachste Mittel. Aber ich habe mitbekommen, dass die Öffis super funktionieren und nutze sie auch öfters.“
Das Klima in Wien sage ihm zu. „Es kann schon sehr heiß werden, aber das ist immer noch angenehmer als bei meinem Ex-Verein Cartagena im Südosten Spaniens. Und hier ist es nicht über so lange Zeit kalt wie in Schweden. Im Winter hat mich Sportdirektor Markus Katzer gefragt, ob ich länger bleiben will, auch wenn es im Sommer gute Angebote geben könnte. Ich habe Ja gesagt, weil es für mich einen großen Wert hat, an einem Ort zu leben, an dem alles passt.“
"Wien, das war Liebe auf den ersten Bissen": Aliosha Biz, Kabarettist und Geiger
Als Aliosha Biz im Alter von 18 Jahren Moskau verließ und im Juli 1989 in Wien am Südbahnhof ankam, verspeiste er als Erstes eine Käsekrainer: „Es war Liebe auf den ersten Blick, den ersten Riecher, den ersten Bissen und den ersten Schluck", erzählt er im KURIER-Gespräch: "Die Stadt hat mich gleich umarmt.“ Seitdem lebt der versierte Geigenspieler und Kabarettist im 2. Wiener Gemeindebezirk, der ehemaligen Mazzes-Insel: „Wenn ich schlecht gelaunt bin, sehe ich mir das Riesenrad an. Das ist immer schön.“
Wien ist die Geburtsstadt seiner Großmutter, die als Jüdin 1938 von den Nazi vertrieben wurde und nach Moskau auswanderte. Trotz dieser bitteren Erfahrung habe er sie nie ein schlechtes Wort über Wien und die Wiener sagen hören: "Sie war glücklich, als sie nach dem Krieg wieder zurückkehren konnte, und sie lebte hier, bis sie im Alter von 97 starb." Das sei gar nicht so ungewöhnlich, findet Biz, denn auch jüdische Kabarettisten wie Georg Kreisler, Gerhard Bronner oder Hermann Leopoldi wären nach Wien zurückgekehrt, weil "sie sich ihr künstlerisches Schaffen ohne diese Stadt nicht vorstellen konnten". Ihnen und ihrer Humortradition fühle er sich verbunden, "obwohl ich mich mit ihnen nicht messen kann. Aber inspirieren auf jeden Fall."
In Moskau hat Aliosha Biz klassische Geige studiert, die er auch in Wien sofort zur Anwedung brachte. In erster Linie beschäftigt er sich mit allen Facetten der Klezmer-Musik, spielte als Student aber zudem in diversen Orchestern - auch für Touristen: "Das war die härsteste Schule des Orchestermusikers in Wien. Man wird mit allen Wassern gewaschen, auch mit dem Walzer."
Mit dem berühmten Wiener Grant hat Aliosha Biz kein Problem, im Gegenteil: „Das hat etwas Osteuropäisches und ist mir sehr sympathisch.“ Außerdem biete Wien und das Wienerische für sein Kabarettprogramm eine endlose Humorquelle – da reicht es, sich ins Beisl zu setzen und den Leuten zuzuhören. Erst unlängst auf der Donauinsel war er wieder - apropos Grant - Zeuge einer urwienerischen Szene geworden, reif fürs Kabarett: Da hörte er, wie ein älterer Herr seiner Frau erzählte, dass Wien schon wieder zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt worden war. „Na kloar“, meinte die Frau daraufhin unbeeindruckt: „Woanders is es noch vü g’schissener.“
TERMINE: Das neue Kabarettprogramm von Aliosha Biz "Ortstaxe" im Kabarett Niedermair, am Freitag, 2. Mai, 19.30 Uhr; CD-Präsentation "In gebrochenem Wienerisch" im Hamakom Theater, am Dienstag, 13. Mai, 19.30 Uhr).
INFO: https://aliosha.biz
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