Wahlergebnis: Warum der Sonntag zu einer Geduldsprobe werden könnte
Nach Wahlschluss um 17 Uhr werden am Sonntag die ersten Hochrechnungen von FORESIGHT/APA/ORF über den Wahlausgang informieren. Sie werden zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich eine Schwankungsbreite von zwei Prozentpunkten aufweisen.
Einzelne Fragen könnten zu diesem Zeitpunkt bei knappen Ergebnissen unter Umständen noch offen bleiben, etwa die Platzierungen der Parteien. Offen könnte auch die Frage sein, ob kleine Parteien die Vier-Prozent-Hürde für den Nationalratseinzug schaffen oder nicht.
Die Hochrechnung umfasst von Beginn an auch eine Briefwahlprognose. Aufgrund der im Jänner in Kraft getretenen Reform des Wahlrechts wird ein Großteil der Briefwahlstimmen bereits am Wahlsonntag in den Heimatsprengeln der Wähler mitausgezählt - laut Schätzung von FORESIGHT-Leiter Christoph Hofinger werden das rund 80 Prozent der ausgestellten Wahlkarten sein, womit ca. 1,1 bis 1,2 Millionen Stimmzettel mehr auszuzählen sind als beim Urnengang 2019. Lediglich ein weiterer Teil folgt am Montag, ein kleinerer dann am Donnerstag.
Wann am Sonntagabend dann das vorläufige Endergebnis vorliegt, ist diesmal laut Wahlbehörde aufgrund der fehlenden Erfahrungswerte infolge der Wahlrechtsreform schwer absehbar.
Was wir am Sonntagabend wissen
Die Hochrechnung wird auch nach Vorliegen aller Resultate am Sonntagabend die noch ausständigen Briefwahlstimmen berücksichtigen. Zu diesem Zeitpunkt bleibt noch eine (geringe) Restunsicherheit: Inklusive der Wahlkartenprognose haben die Hochrechnungen dann voraussichtlich noch eine Schwankungsbreite von rund 0,4 Prozentpunkten.
Damit dürfte die Platzierung einer Partei am Wahlabend fix sein, sofern der Abstand zu anderen 0,8 Prozentpunkte oder mehr beträgt. Bei der Frage des Einzugs könnten sich Parteien am Abend dann ganz sicher sein, wenn das Urnenergebnis plus Briefwahlstimmenschätzung ein Ergebnis von 4,4 Prozent oder höher prognostiziert.
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