Koalition: Wer am besten zusammenpasst

Sebastian Kurz (ÖVP), Christian Kern (SPÖ) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) am Wahlabend.
Schwarz-Blau, Rot-Blau oder doch wieder eine große Koalition mit ÖVP-Kanzler? Welche beiden Parteien inhaltlich am leichtesten zusammenfinden würden.

Aktuell geht es in Sachen nächster Regierung nur um Befindlichkeiten und Personen: Wer hat nach Wahltag mit wem telefoniert? Wer würde miteinander auf ein Bier gehen, wer nur auf einen Kaffee und wer trinkt nur Fanta? Wer fordert welches Ministerium? Wem würde eine Regierungsbeteiligung strategisch nutzen, wem eher schaden? Irgendwann aber werden sich Vertreter der Parteien aber auch zusammensetzen und über ein Koalitionsabkommen verhandeln müssen - also über Inhalte reden; über mehr als nur Zuwanderung. Bei welchen Positionen könnten die Parteien also am ehesten zusammenfinden und welche Koalition hätte es inhaltlich am leichtesten? Darüber gibt unsere Infografik Auskunft.

Koalition: Wer am besten zusammenpasst

Was sie nicht aussagt: Ob Schwarz und Blau trotz größter inhaltlicher Übereinstimmung tatsächlich eine Koalition bilden werden. Und selbstverständlich sind nicht alle Differenzen gleich zu bewerten - ein klares Ja zu Europa hat Sebastian Kurz zur einzigen Koalitionsbedingung gemacht; dass die FPÖ dafür plädierte, das Pariser Klimaabkommen nicht zu unterschreiben, wird weder Kurz noch Kern daran hindern, eine Koalition mit der FPÖ zu bilden.

In den Verhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ wäre also Europa sicherlich ein Knackpunkt, auch dass die FPÖ einen Mindestlohn fordert, während die ÖVP ihn ablehnt, könnte ein gröberer Konfliktpunkt sein. SPÖ und FPÖ wären sich da einig, dafür müssten sie sich in zahlreichen anderen Punkten zusammenraufen: Neben den sattsam diskutierten Punkten Migration und Mindestsicherung beispielsweise auch beim Thema Schule: Die FPÖ lehnt wie die ÖVP eine gemeinsame Schule für alle ab. So wie sich SPÖ und ÖVP überhaupt in kaum einem Punkt ihres Wahlprogramms auch nur annähernd einig sind. Aber das hat sie bislang auch nie daran gehindert, eine Koalition zu bilden.

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