Voves ist noch nicht amtsmüde

Der Landeshauptmann der Steiermark, Franz Voves (SPÖ), während des Wahlkampfauftakts im Rahmen der 1. Mai Feier der SPÖ Steiermark
"Ich tät’ noch gern ein paar Jahre an der Spitze stehen", sagt der steirische Landeshauptmann.

Die Volksmusikanten versuchen, Stimmung zu machen. "Wer von den Damen will Mutter werden? Die sollen sich in der Pause bei uns melden", tönt es von der Bühne. Franz Voves geht da gerade durch die Besucherreihen, schüttelt Hände, kickt mit Kindern Bälle, trinkt ein Schnapserl: Es ist SPÖ-Wahlkampfauftakt; am 31. Mai wird in der Steiermark gewählt. Voves will den Hattrick schaffen, zum dritten Mal Landeshauptmann werden. Volkstümliche Musik, Schlager, sogar die Song- Contest-Starter "The Makemakes" sind da: Das "Fest der Freude" auf dem Grazer Hauptplatz ist der SPÖ 150.000 Euro wert. "Das ist gleich viel, wie die FPÖ in einer Woche für Plakate ausgibt", ätzt ein Funktionär.

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Nach einer Stunde Musik zum Mitschunkeln übernimmt Voves die Bühne. Da ist die KPÖ mit ihrem Marsch durch die Innenstadt samt Trillerpfeifen und Trommeln längst am Hauptplatz vorbei. Fast wirkt es so, als hätte die SPÖ-Regie das abgewartet. "Nie hätt’ sich der Pucharbeiter-Bua gedacht, dass er zehn Jahre Landeshauptmann sein wird", tut der Parteichef kund – und wirkt gar nicht amtsmüde. "Ich tät’ gern noch einmal ein paar Jahre an der Spitze der Steiermark stehen."

Armutsbekämpfung und Steuerreform wirft Voves in die Runde, sein Schlagwort Integrationsunwilligkeit ebenso. Da ist es nicht mehr weit zu den FPÖ-Plakaten, die Voves als "geschmacklos" bezeichnet. "Gottesstaatler haben keinen Platz in Österreich. Aber das hat nichts mit dieser abscheulichen, generellen Fremdenfeindlichkeit zu tun", urteilt Voves. Und überhaupt: An Kärnten sei zu sehen, was unter blauer Regentschaft passiere. "Die Partei hat ein Bundesland in den Konkurs gefahren. Das ist das Resultat, wenn man dem Jörg Haider und seinen Buaberln nachgelaufen ist."

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