Von Laer hält Aufheben der Maskenpflicht "für vertretbar“

Maskenpflicht im Supermarkt
Ruf nach Ende der Maskenpflicht wird lauter. In Flugzeugen und an Flughäfen ist die Maske bereits kein Muss mehr.

Mit den steigenden Temperaturen und nicht zuletzt ob der stetig sinkenden Zahl der Corona-Patienten auf heimischen Intensivstationen wird der Ruf immer lauter: Die FFP2-Maskenpflicht möge fallen. Verstärkt wird der Ruf durch die gegenwärtigen Lockerungen bei Reisen.

Seit Wochenbeginn kann jede und jeder ohne 3-G-Nachweis nach Österreich einreisen. Ob man geimpft, genesen oder getestet ist – das stellt auch in Kroatien, Griechenland, Deutschland oder Großbritannien kein Einreisekriterium mehr dar.

Der 3-G-Nachweis und damit der Grüne Pass hat im dritten Sommer seit Pandemiebeginn in vielen Ländern – mit Ausnahme von Italien oder Portugal – ausgedient.

Keine Maske an Bord

Wie die Europäische Luftsicherheitsagentur und die EU-Gesundheitsbehörde vergangene Woche mitteilten, fällt das verpflichtende Tragen medizinischer Masken in Flughäfen und an Bord von Flugzeugen weg. Die Maske im lebensnotwendigen Handel oder den Öffis in Österreich aber bleibt. Jedenfalls bis zum Auslaufen der aktuellen Verordnung am 8. Juli 2022. Bis dahin muss in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, an Orten des täglichen Bedarfs (Supermarkt, Post, Bank, Apotheke) und in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen eine FFP2-Maske getragen werden.

Geht es nach Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit und Leiterin von Gecko (Gesamtstaatliche Krisenkoordination), "sollten wir über den Sommer bei der Maske bleiben“, wie sie die Kleine Zeitung wissen ließ. Ob mit Beginn der Ferien die Maskenpflicht bleiben oder fallen wird, dazu will sich das Gesundheitsministerium auf KURIER-Nachfrage nicht äußern. Auch nicht, welches Gremium (Prognosekonsortium, Corona-Kommission, Gecko) nach welchen Parametern (Neuinfektionen, 7-Tages-Inzidenz …) angesichts welcher Virusvarianten (BA.4 und BA.5) wann entscheiden wird.

GESAMSTATTLICHE COVID KRISENKOORDINATION - GECKO: REICH

Katharina Reich

"Eine Evaluierung der aktuellen Basismaßnahmen erfolgt laufend und selbstverständlich ergebnisoffen“, heißt es seitens des Ressorts von Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Und: „Jedenfalls werden etwaige Lockerungen im Rahmen einer vernünftigen Gesamtbetrachtung der epidemiologischen Lage in Österreich erfolgen, in der alle relevanten Parameter wie Infektionszahlen, Auslastung der Spitäler etc. berücksichtigt werden.“

++ ARCHIVBILD ++ CORONA: VIROLOGIN DOROTHEE VON LAER

Dorothee von Laer

Virologin Dorothee von Laer hält angesichts des derzeitigen Infektionsgeschehens „ein Aufheben der Maskenpflicht ab 8. Juli für vertretbar. Man muss aber immer bereit sein, Maßnahmen, wie die Maskenpflicht, wieder einzuführen, wenn die Zahlen steigen.“

Derzeit liegt die Zahl der Neuinfektionen bei eingeschränkten Testmöglichkeiten und vielfach Geimpften bei über 3.000. Zum Vergleich: Im Mai 2021 lag der tägliche Schnitt bei uneingeschränkten Testmöglichkeiten und kaum Geimpften bei unter 1.000.

"Die Omikron-Subvarianten sind alle ansteckender als die Prä-Omikron Varianten“, sagt von Laer zum KURIER. „Daher muss man nicht nur mit einem höheren Wert bei dem Maximum einer Welle rechnen, sondern auch mit mehr Infizierten in den Wellentälern.“

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