Verschneite Berge in Guntramsdorf? ÖVP-Kampagne sorgt für Kritik

Verschneite Berge in Guntramsdorf? ÖVP-Kampagne sorgt für Kritik
Die Social-Media-Kampagne des Kanzlers fiel bisher vor allem durch Pannen auf. Nun gibt es erneut Kritik.

„Glaub an Österreich“ nennt sich die aktuelle Kampagne von ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer. Und ganz Österreich ist eingeladen, dabei mitzumachen: Auf der Website der Kampagne kann man verraten, warum man an Österreich glaubt. Und das Angebot wurde bisher recht gut genutzt – allerdings wohl vor allem von ÖVP-Politikern und schwarzen Funktionären, wie viele bekannte Gesichter auf der Startseite vermuten lassen.

Und auch auf anderem Wege möchte die ÖVP den Schneeballeffekt der Sozialen Medien nützen: Wer auf der Kampagnenseite seinen Wohnort eingibt, kann damit einen Titelbanner für seinen Account auf Facebook, X, Tiktok oder Instagram gestalten. Die Message: „(Ortsname) glaubt an Österreich“.

Text-Bild-Schere

In der Praxis sorgte das Tool jedoch für mehr Häme als Werbung, wie nun der Standard berichtete: Denn die Auswahl an Bildern für die Banner ist mit 30 Stück sehr beschränkt. Wer also z.B. in Guntramsdorf wohnt, der kann aus Sujets mit Bergen, dem Neusiedler See, einem verschneiten Gipfel oder der Wiener Innenstadt wählen. Von der Industrieviertel-Gemeinde selbst lässt sich aber kein Bild finden – was zu seltsamen Text-Bild-Kompositionen führt.

So ganz rund will es für den Kanzler auf Social Media aber ohnehin nicht laufen: Am Nationalfeiertag postete Nehammer ein Bild des Bundesadlers – nur, dass dieser spiegelverkehrt war. Zuvor wurde für „Glaub an Österreich“ mit einem Sparschwein geworben. Der Teufel lag im Detail: Das Schweinchen, dass eigentlich sinnbildlich für den Kampf gegen die Teuerungen sein sollte, wurde nämlich mit russischem Rubel gefüttert.

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Laut dem Standard gab es auch noch weitere Pannen: Werbesujets waren gespickt mit Rechtschreibfehlern, schwarze Parteimitglieder aus der zweiten Reihe wurden als unbefangene "Menschen aus der Mitte der Gesellschaft" verkauft. Nicht zuletzt soll die Kampagnen-Website die Datenschutz-Grundverordnung verletzten.

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